FATES WARNING – Long Day Good Night

Band: Fates Warning
Album: Long Day Good Night
Spielzeit: 72:23 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Metal Blade/Sony
Veröffentlichung: 06.11.2020
Homepage: www.fateswarning.com

Geschlagene 4 Jahre hat es gedauert, bis FATES WARNING ihrem überragenden Album „Theories of Flight“ einen Nachfolger an die Seite gestellt haben. Und wenn man Interviews zur neuen Veröffentlichung glauben darf, dann war es lange fraglich ob es überhaupt eine weitere Scheibe der Truppe um Mastermind Jim Matheos geben würde. Für „Long Day Good Night“ haben FATES WARNING nun nochmals das Label gewechselt (von Inside/Out zu Metal Blade) und den Mix sowie das Mastering nicht mehr in die Hände von Jens Bogren (der für den Sound der vergangenen beiden Alben zuständig war) gelegt, sondern Joe Barresi (u.a. Avenged Sevenfold, Bad Religion, Tool) mit dem Mix betraut. „Long Day Good Night“ klingt gut, keine Frage. Aber ebenso wie der Inhalt, kommt auch das Soundgewand nicht an die ausgeklügelte, detailverliebte Perfektion des Vorgängers heran.

Es klingt wohl schon durch – so ganz happy bin ich mit der neuen Langrille der Jungs nicht. Bei einer Laufzeit von über 72 Minuten werden dem Hörer 13 Songs auf die Ohren gegeben, was de facto die bisher längste Platte von FATES WARNING ergibt. Was aber leider nicht bedeutet, dass die Masse auch durchweg nur Klasse bietet. Es finden sich (vor allem im letzten Teil des Albums) mit „Liar“, „Begin Again“ oder dem unspektakulären (vom Songtitel mal abgesehen) „The Last Song“ auffallend viele Füller auf der Scheibe, deren Wegfallen keinem weh getan hätten. Dem gegenüber stehen natürlich auch diesmal einige hochkarätige Kracher, wie z.B. das Ohrwurmige „Shuttered World“, der vorab veröffentlichte Song „Now Comes the Rain“ und das ausufernde, herrlich verschachtelte „The Longest Shadow of the Day“, dei dem FATES WARNING alle Register Ihres Könnens ziehen. Leider spielen die Jungs nicht durchweg wie gewohnt souverän auf, so dass sich selbst nach mehrmaligem Durchhören eine gewisse Ernüchterung nicht verflüchtigt.

Auch ich kann das allgemeine Echo auf „Long Day Good Night“ also nur bestätigen: schön, dass die Jungs sich nochmal zusammengerauft haben um ihrer Diskographie eine weitere Perle hinzuzufügen. Aber das geniale Niveau von „Theories of Flight“ (oder auch anderen Klassikern des eigenen Kanons) erreichen FATES WARNING diesmal nur selten. Zu zwingend perfekt war der Vorgänger, zu überfrachtet der neue Brocken – ein wenig mehr Selbstdisziplin und Rotstift hätten der Scheibe durchaus gut getan. Nichtsdestotrotz ist auch „Long Day Good Night“ ein streckenweise wieder beeindruckendes Werk, das, sollte es sich denn tatsächlich um den Schwanengesang der Jungs handeln, die Fangemeinde wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge entlässt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Destination Onward
02. Shuttered World
03. Alone We Walk
04. Now Comes the Rain
05. The Way Home
06. Under the Sun
07. Scars
08. Begin Again
09. When Snow Falls
10. Liar
11. Glass Houses
12. The Longest Shadow of the Day
13. The Last Song

Mario

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