Band: Flying Colors
Album: Second Nature
Spielzeit: 66:29 min
Stilrichtung: (Prog) Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 29.09.2014
Homepage: www.flyingcolorsmusic.com
Was ist denn da passiert? War das Debüt-Album der Supergroup FLYING COLORS um den Keyboarder Neal Morse, Viel-Trommler Mike Portnoy und Deep Purple Gitarrist Steve Morse noch eine arg durchwachsene Angelegenheit – mit manchen Lichtblicken und durchaus einigem Schatten – so klingt die Band auf „Second Nature“ wie ausgewechselt. Oder aber einfach nur besser zusammengewachsen, denn das Line-Up ist geblieben und doch klingen die FLYING COLORS nun nicht mehr wie eine Bande hochtalentierter, aber grundverschiedener Musiker, sondern wie eine echte Band. Besonders Sänger Casey McPherson, der auf dem selbstbetitelten Debüt noch wie ein Fremdkörper wirkte und dessen Melodien nach dem Hit-And-Miss Prinzip mal zündeten, dann wieder im Nichts versandeten ist angekommen in seiner Rolle als Stimme und Seele der FLYING COLORS.
Eingebettet zwischen 2 leicht proggigen Longtracks, die der Vergangenheit von Neil Morse und Mike Portnoy Tribut zollen, sind es vor allem die mit hochkarätigen Hooklines veredelten „normalen“ Songs, die aus „Second Nature“ ein ganz besonderes Album machen. „The Fury Of My Love“ glänze mit einer wunderbaren Gesangsvorstellung, „Lost Without You“ ist eine Bandleistung wie sie im Buche steht und die süchtig machende Melodie-Wundertüte „A Place In Your World“ ist einfach ganz grosses Kino. Und dann wären da ja noch die bereits angesprochenen beiden längeren Songs: das herrlich luftige, verspielte aber nie frickelige „Open Up Your Eyes“ ist der perfekte Opener, macht einfach Lust auf das was noch folgt und wird gegen Ende von „Cosmic Symphony“ mit seinen nachdenklichen, entspannten Passagen wunderbar abrundet.
Einen solchen qualitativen Sprung hätte ich den Jungs tatsächlich nicht zugetraut. War „Flying Colors“ ein okayes Album, mit den typischen Schwächen einer „Projekt“-Produktion und einigen Durchhängern, so bleibt die Skip-Taste im Laufe von „Second Nature“ unangetastet. Beide Daumen hoch für ein Album das zwar weder echter Prog noch wirklich harter Rock ist, dafür aber mit einer geballten Ladung hochwertigem Handwerk und riesengrossen Songs ausgestattet ist.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Open Up Your Eyes
02. Mask Machine
03. Bombs Away
04. The Fury Of My Love
05. A Place In Your World
06. Lost Without You
07. One Love Forever
08. Peaceful Harbor
09. Cosmic Symphony
Mario