Band: Free Fall
Album: Power And Volume
Spielzeit: 45:55 min
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.facebook.com/freefallpowerandvolume
Retro-Rock, wohin man schaut. Da knarrzt, wummert und scheppert es an allen Ecken, idealerweise im authentisch, rumpeligen Soundgewand (kein spürbarer Bass, Drums aus der Ecke hinten links, furztrockene Gitarren – gerne auch verstimmt). Dass die Bands, denen man dabei nacheifert, damals mit allen Mitteln versuchten das bestmögliche Sound-Ergebnis aus den limitierten Standards zu holen und sich nach den heutigen technischen Möglichkeiten die Finger geleckt hätten, wird dabei gerne übersehen. Die vierköpfige Combo FREE FALL aus Schweden (ach was?) mischen auf Ihrem Debüt typisch riffgeprägten Hardrock der 70er und 80er (von Montrose über Van Halen bis Badlands), mit Classic-Rock Elementen der Led Zeppelin Ära und dezentem Hippie-Flair und setzen sich damit ein Stück weit von ähnlich gelagerten Landsleuten wie Graveyard, Horisont, etc. ab.
In der klassischen Besetzung (Gitarre, Bass, Drums, Gesang) hobelt sich die Band durch eine Handvoll Classic Rocker mit starkem Heavy-Anstrich wobei immer wieder die Schwere und Coolness von Led Zeppelin durchschimmern. Interessant wird die Scheibe eigentlich immer dann, wenn man den üblichen Jam-Rock Pfad etwas verlässt und auf eigenständige Ideen setzt, wie z.B. in dem lässig hypnotischen „Attila“ (das mich streckenweise gar an Selig zu „Hier“ Zeiten erinnert, wenn auch etwas wilder und ungezügelter). Besonders Sänger Kim Fransson gibt wirklich ALLES und malträtiert seine eh schon mitleiderregenden Stimmbänder bis zum bitteren Ende. Musikalisch gibt’s nichts auszusetzen, die Drums schieben 1A, Gitarrist Mattias Bärjed (vormals bei der Band „The Soundtrack Of Our Lives“ aktiv) weiß definitiv wie rum er sein Instrument halten muss und glänzt mit fettem Sound und überbordender Spiellaune. Mit „Midnight Vulture“, „World Domination“ und „Power And Volume“ hat man auch ein paar richtig starke Tracks in der Hinterhand. So richtig haut mich die Scheibe aber nicht aus den Schuhen, dafür sind die Kompositionen einfach noch nicht zwingend genug und es setzt nach einer gewissen Dauer Monotonie ein. Das mag zum einen an der rudimentären Aufnahmeweise liegen, ein paar gestrafftere Arrangements würden aber auch nicht schaden.
Wer auf die oben angesprochenen Bands steht, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren – denn auch wenn noch einiges an Luft nach oben besteht, so macht das Debüt Album von FREE FALL schon jede Menge Laune!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Power And Volume
02. Free Fall
03. Midnight Vulture
04. Top Of The World
05. Attila
06. World Domination
07. Love Bombing
08. Damnation
09. Meriola Blues
10. Meat
Mario