Band : Geoff Tate
Album : Kings & Thieves
Album : Kings & Thieves
Spielzeit :52 :07
Plattenfirma : INSIDE/OUT Music
Veröffentlichung : 06. November 2012
Homepage : http://geofftate.com/
2012 war ein hektisches Jahr für alle Beteiligten im QUEENSRYCHE-Camp und es endet mit der unwirklichen Situation, dass es, zumindest bis zu einem klärenden Richterspruch, 2 konkurrierende Inkarnationen der Band gibt. Als Erster legt nun Sänger Geoff Tate, in Form seines 2ten Soloalbums, neues Material vor. Federführend war bei diesem Album Gitarrist und Produzent Kelly Gray, der bereits die QUEENSRYCHE Scheiben „Q2K“, „American Soldier„ und „Dedicated to Chaos“ (nicht gerade die Glanzpunkte des Bandkatalogs) betreut hatte und mittlerweile in Tates‘ QUEENSRYCHE Version den Gitarrenpart übernommen hat.
Nach den ernüchternden Ergebnissen der letzten QUEENSRYCHE Veröffentlichungen fällt auf „Kings & Thieves“ erst einmal die gelungene Produktion positiv auf. Der Sound ist druckvoll und räumlich, der Bass knurrt wie zu seligen „Empire“/„Promised Land“ Zeiten und Gray setzt immer wieder Akzente mit seinem herrlich unangepassten (Lead)Spiel. Große Experimente, wie sie zuletzt bei QUEENSRYCHE für reichlich Verwirrung bei den Fans gesorgt hatten, bleiben weitestgehend aus. TATE zieht seinen Stiefel hier konsequent durch und verfeinert weiter seine ganz eigene Vision von modernem Rock, die er auf den letzten QUEENSRYCHE Platten bereits umzusetzen versuchte. Das hat mit Metal natürlich nichts mehr zu tun und ist zu keinem Moment progressiv, vermittelt aber ein stimmiges Gesamtbild.
GEOFF TATE ist unbestreitbar ein technisch großartiger Sänger und er zeigt auf dieser Scheibe seine gesamte, imposante Stimmpalette. Dabei singt er so beseelt wie schon lange nicht mehr („Evil“) und verarbeitet, neben den gewohnt sozialkritischen Texten („Dark Money“, „Say U Luv It“), erwartungsgemäß auch einige persönliche Erfahrungen („The Way I Roll“, „Change“). Was er allerdings weiterhin nicht beherrscht, und das ist nicht nur die Krux dieses Albums, sondern auch bereits der weitgehend ungeliebten, letzten QUEENSRYCHE Veröffentlichungen, ist das Kreieren von packenden Melodielinien. Die Zeiten von Ohrwurm-Hooks der Marke „Eyes Of A Stranger“ oder „The Thin Line“ sind leider längst vorbei und so plätschern die Songs ohne nennenswerte Highlights gefällig am Hörer vorbei ohne Begeisterung zu entfachen. Kein Song ist zwingend oder beisst sich im Gehörgang fest. Lediglich die beiden abschliessenden Balladen „Change“ und „Waiting“, sowie der Rocker „Take a Bullet“ sind leichte Ausreisser nach oben.
Was bleibt ist ein zwiespältiger Eindruck, denn so überzeugend und ausgereift das musikalische Grundgerüst auch ist, so austauschbar und nichtssagend bleiben die Gesangslinien über die gesamte Spieldauer. Und doch macht mir die Platte streckenweise Spaß, nicht wegen, sondern trotz Tate’s (einfallslosem) Gesang.
Wertung:
Tracks:
01. She Slipped Away
02. Take A Bullet
03. In The Dirt
04. Say U Luv It
05. The Way I Roll
06. Tomorrow
07. Evil
08. Dark Money
09. These Glory Days
10. Change
11. Waiting
Mario