Band: Ghost Ship Octavius
Album: Delirium
Spielzeit: 60:50 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 22.02.2019
Homepage: www.ghostshipoctavius.com
Der Begriff „Progressive“ Metal ist mittlerweile zu einem Sticker geworden, der auf alles mögliche gepappt wird, solange irgendwo auf der Platte ein schräger Rhythmus plaziert ist. Vor allem die Überschneidungen mit dem Power Metal Genre sind vielfältig. Die Amerikaner GHOST SHIP OCTAVIUS (mit Van Williams, Ex-Nevermore, an den Drums und Matthew Wicklund, Ex-God Forbid, an der Gitarre) schippern ebenfalls in diesen Gewässern und legen mit „Delirium“ ihr zweites Album nach dem selbstbetitelten 2013er Debüt vor. Stilistisch erinnert das Ganze an die Schweden Evergrey oder auch mal an das Schaffen von Devin Townsend. Vor allem der Gesang vom zweiten Gitarristen Adon Fanion erinnert oftmals an hevy Devy, ohne aber jemals dessen Genialität zu erreichen …
Ich versuche mich mal kurz zu fassen. Mir persönlich krankt diese Scheibe an den in diesem Genre oftmals anzutreffenden Problemen: die spielerische Leistung ist über jeden Zweifel erhaben (die Gitarrensoli sind z.B. sehr stark, allerdings bekommt man sowas mittlerweile auf jedem 2ten youtube-Gitarren-Kanal Ähnliches geboten), die Produktion ballert ordentlich und macht keine Gefangenen, das Fehlen eines externen Produzenten schlägt sich in teilweise unausgegorenen Idden nieder und es fehlen einfach die packenden Hooklines. Wer mal ein Ohr risikieren will, der sollte sich den überzeugenden Opener „Turned to Ice“ oder den nicht minder starken Titeltrack anhören. Dem geneigten Hörer werden zwar die Gehörgänge ordentlich freigepustet, leider bleibt aber nach der reinigenden Prozedur nicht allzu viel nahrhaftes Neues hängen. Es tut mir leid, aber trotz mehrerer Versuche ist die Scheibe einfach nicht bei mir „angekommen“. Ganz nett aber nichts Besonderes.
Es gibt bestimmt Genre-Fans die „Delirium“ abfeiern werden. Mir persönlich ist die Sache aber leider zu austauschbar und ohne wirklichen Wiedererkennungswert. Fett produziert, mit einigen netten Ideen ausgestattete Prog-Power Metal Durchschnittsware. Nur der persönliche Test kann zeigen ob es gefällt – eine allgemeine Empfehlung kann ich nicht geben.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Turned to Ice
02. Ocean of Memories
03. Saturnine
04. Delirium
05. Ghost in the Well
06. Chosen
07. Edge of Time
08. Far below
09. The Maze
10. Bleeding on the Horns
11. Burn this Ladder
Mario