GLENN HUGHES – Resonate

folderBand: Glenn Hughes
Album: Resonate
Spielzeit: 51:20 min
Stilrichtung: Heavy Blues Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.11.2016
Homepage: www.glennhughes.com

Hach ja, GLENN HUGHES – es wurde ja auch langsam nochmal Zeit, dass der Rock-Opa der keiner sein will, ein neues Album raushaut. Die letzten Platten sind ja nun auch schon wieder 1 (Waterfall (2015)), bzw. 2 Jahre alt (California Breed (2014)). Und dazwischen gab es mit schöner Regelmäßigkeit noch zahllose Gastbeiträge für Gott und die Welt. Mal ernsthaft, wer soll bei dem inflationären Überschuss an (unter Beteiligung von HUGHES entstandenen) Veröffentlichungen noch den Überblick behalten? Und, unter uns, da ist auch lange nicht alles Gold was den glänzenden Namen GLENN HUGHES auf dem Cover (oder in den Linernotes) trägt. Das letzte echte Solo Album von HUGHES liegt immerhin schon 8 Jahre zurück (First Underground Nuclear Kitchen (2008)) – Zeit also mal wieder etwas unter dem eigenem Namen nachzureichen, bevor das unter großem öffentlichem Getöse zwischenzeitlich begrabene Black Country Communion Schiff kommendes Jahr wieder in See sticht. Außerdem hat GLENN noch etwas gut zu machen, denn seit dem erstklassigen "Soul Mover" aus dem Jahre 2005 waren die Alleingänge des singenden Bassisten seitdem nicht mehr wirklich der Rede wert.

Was hat der kleine Mann mit der großen Stimme also 2016 zu bieten? So einiges wie ich erstaunt feststellen durfte. Mit ordentlich Schmackes und einer ungewohnt fetten Produktion ausgestattet zaubern GLENN und seine Backingband (wieder mit dabei das Red Hot Chili Peppers Ass Chad Smith an den Drums sowie Produzent und Gitarrist Soren Andersen) gleich vorneweg eine Handvoll mächtiger Blues-Rock Kracher aus dem Hut, die vor Energie und Eingängigkeit strotzen. Mit ersterem hatte der Brite, der, und das muss man ihm zugute halten, immer 120% gibt ja eh noch nie ein Problem. Aber endlich stimmen nun auch wieder die Kompositionen, ohne die selbst die emotionalste Performance nichts wert ist. Natürlich hat man die Songs auf "Resonate", so oder so ähnlich schon in vielfältiger Form von HUGHES in der Vergangenheit zu hören bekommen. Aber Tracks wie die groovenden "Flow" oder "My Town", das mit wunderbaren melodischen Wendungen versehene "When I Fall" oder der locker flockig groovende Blueser „Landmines" sind halt unterm Strich einfach richtig geiler (Hard)rock Stoff, von einer extrem starken Backingband mit einer Menge Wumms einwandfrei eingespielt. Die Drums schieben wie Sau, die Rhythmusgitarren sind eine Wucht und des Meisters Bass ist einfach eine Wand. Und wenn HUGHES eine einzelne Bassnote anreißt um diese ewig rumpelnd im Raum stehen zu lassen, bekommt man ein Gefühl für die urwüchsige Gewalt, die echter, handgemachter Rock immer noch erzeugen kann. Ich bin ziemlich begeistert von "Resonate", denn zum einen klingt das Album wie ein reinrassiges Bandwerk und nicht wie eine typische Soloalbum Produktion, und zum anderen sind die Songs tatsächlich allesamt von allererster Güte.

Nein, ein klassisches Meisterwerk für die Ewigkeit ist "Resonate" nicht unbedingt geworden. Das darf man bei einem Mann wie GLENN HUGHES auch nicht mehr erwarten. Und welche Band erschafft heute schon noch solche Alben für die Ewigkeit? Aber ein bärenstarkes, unerhört vitales Album ist es auf jeden Fall. Die Power und Unbekümmertheit, mit der HUGHES hier einen Kracher nach dem anderen raushaut, keiner schwächer als der andere, ist ansteckend. Da bin ich aber mal gespannt ob die nächste Black Country Communion Scheibe dieses Niveau halten kann? Wer auf den bisherigen Output, und hier vor allem auf die Solo-Exkursionen des Zeremonienmeisters, steht, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Fettes Ding.

WERTUNG:

9

 

 

Trackliste:

01. Heavy
02. My Town
03. Flow
04. Let It Shine
05. Steady
06. God Of Money
07. How Long
08. When I Fall
09. Landmines
10. Stumble And Go
11. Long Time Gone

Mario

 

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