Band: Grönholm
Album: Relativity Code For Love
Spielzeit: 39:45 min
Stilrichtung: Hard Rock, Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 18.09.2015
Homepage: www.facebook.com/gronholmtheband
Ich muss zugeben, dass mich das neue, 3te Album der Finnischen Melodic Rock Band GRÖNHOLM ziemlich ratlos zurück lässt. Zwar hat Mastermind, Gitarrist, Produzent, Komponist und Keyboarder Mika Grönholm mit dem Engländer Lee Small (u.a. Shy, Tom Galley’s Phenomena, Skyscaper) einen echten Könner am Mikro verpflichten können, der bleibt aber im Laufe des gesamten Albums ungewöhnlich blass und kann so gut wie keine einzige zündende Melodie unterbringen. Jede Chance auf eine packende Hookline wird konsequent vertan und es hilf auch nur bedingt, dass die 8 Songs ständig zwischen den verschiedensten Stilen hin- und her pendeln, man sich aber nie wirklich auf einen Sound einigen kann: das im Refrain mit einem leichten Fates Warning Einschlag versehene „Reasons“ sowie die AOR Rocker „Home In Our Hearts“ und „Strangers“ sind die stärksten Songs auf einem ansonsten leider etwas unausgewogenen Album. Da trifft in „Like An Agel“ ein Dream Theate mässiges heavy Riff auf einen unpassenden Refrain, ebenso wenig funktioniert eine ganz ähnliche Kombination in „Mystery“, die Ballade „Once“ plätschert so vor sich hin und man fragt sich regelmäßig warum in einem Song wie z.B. „Serenity“ die langweilige Refrain-Melodie komplett mehrstimmig gefahren wird, was die Sache nicht interessanter macht.
Es ist schwer in Worte zu fassen warum das Ganze nicht wirklich funktioniert – die einzelnen Teile sind allesamt kompetent und mit Leidenschaft eingespielt, als zusammengesetztes Puzzle gibt es leider nur wenig Sinn. Unterm Strich mangelt es wohl in erster Linie an packenden Hooklines und einer klaren stilistischen Ausrichtung. Schade drum, denn besonders Sänger Small ist mit seinem an Eric Martin erinnernden Timbre und Phrasierung in der Regel ein echter Garant für guten Melodic Rock. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unter der meterdicken, aufgeplusterten Produktion und den völlig überflüssigen, zigfach gedoppelten Chören einige ganz brauchbare Songs versteckt sind. Leider kommt davon dank einiger schrägen Arrangement Ideen vieles nicht ans Tageslicht. Fans von Herrn GRÖNHOLM’s bisherigem Output sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, neue Supporter dürfte er mit „Relativity Code For Love“ aber wohl kaum gewinnen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Reasons
02. Home In Our Hearts
03. Like An Angel
04. Mystery
05. Strangers
06. Once
07. Serenity
08. Gravity