H.E.A.T. – Live In London

Band: H.E.A.T.
Album: Live In London
Spielzeit: 67:42 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: ear Music
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.heatsweden.com

Die Schweden H.E.A.T. werden als Retter des guten alten Melodic Rock gefeiert. Und das in Zeiten, in denen sich kaum mehr ein Mensch vom heimischen Sofa erhebt um ein Rockkonzert zu besuchen oder gar eine CD kauft. Dass ihnen dabei auch manche alten Recken gehörig im Nacken sitzen, kennt man dem jungen Quintett überhaupt nicht an. Keine Spur von Nervosität aber auch keine Spur von jugendlicher Naivität – H.E.A.T. sind eine bestens geölte Rock´n Roll Maschine, der nicht einmal der Weggang ihres Sängers Kenny Leckremo im Jahr 2010 etwas anhaben konnte. Kurzerhand wurde mit dem Swedish Idol Gewinner Eric Grönwall kompetent nachgerüstet. Dieser sang sich bald in die Herzen der Fans und lässt so langsam vergessen, dass er der Neue ist. Keine Spur des Brian-Johnson-Syndroms, der wohl auf ewige Zeiten der „neue“ Sänger von AC/DC ist.

Vielleicht liegt es daran, dass Eric Grönwall eine absolute Rampensau ist. Vielleicht auch daran, dass er zu einem Zeitpunkt in die Band kam, wo sie zwar schon recht bekannt war und zwei richtig gute Platten auf dem Kerbholz hatte, sich mit den beiden folgenden Releases mit Grönwall am Mikrofon noch einmal steigern konnte und mit ihm schon einige Hits abgeliefert hat.

Davon gibt es auf dem aktuellen und ersten offiziellen Konzertmitschnitt „Live In London“ eine ganze Menge. Natürlich ziehen die Schweden speziell bei neueren Songs wie „A Shot At Redemption“, „Mannequin Show“, „Inferno“ oder dem prächtig in Szene gesetzten „Point Of No Return“ alle Register. Nicht zu vergessen natürlich die Überhits des 2012 Longplayers „Address The Nation“ („Better Off Alone“, „Breaking The Silence“ und natürlich die Hymne „Living On The Run“, das kurzerhand als Rausschmeißer und letzter Höhepunkt fungiert). Daneben findet man die Single „1000 Miles“, mit der H.E.A.T. 2009 in den nationalen Ausscheidungen zum Eurovision Song Contest angetreten sind.

Die beiden ersten Alben „H.E.A.T.“ und „Freedom Rock“ werden allerdings sträflich vernachlässigt und mit nur einem Song „Late Night Lady“ vom 2008er Debüt erwähnt. Schade, denn auch hier hätten sich einige klasse Songs gefunden, die den Fans sicher Spaß bereitet hätten.

Aber auch so ist „Live In London“ eine Hochglanz-Livescheibe erster Güte, die von der Frische und Perfektion der Band lebt. Einziger Knackpunkt ist eben das Fehlen älteren Materials. Wen aber nicht stört, dass „Live In London“ keineswegs den Anspruch erhebt, eine komplette Werkschau der doch noch recht übersichtlichen Diskografie der Schweden zu sein, für den ist das hier eine wirklich lohnende Sache.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Point Of No Return
2. A Shot At Redemption
3. Better Off Alone
4. 1000 Miles
5. It´s All About Tonight
6. Inferno
7. The Wreckoning/Tearing Down The Walls
8. Mannequin Show
9. Late Night Lady
10. In And Out Of Trouble
11. Downtown
12. Enemy In Me
13. Emergency
14. Breaking The Silence
15. Living On The Run

Stefan

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