01. Heart Of Stone
02. Power Of Metal
03. Midnight Ride
04. Burned Alive
05. Path Of The Brave
06. Soul Reaper
07. Rise Above The Skies
08. Divide And Conquer
09. Hymn Of The Viking
10. What I Have Become
Spielzeit: 45:20 min – Genre: Heavy Metal – Label: Pure Steel Records – VÖ: 30.09.2022 – Page: www.facebook.com/people/Hammerstar-Band/100083970310931
Dann also jetzt HAMMERSTAR, der neuste Stern am Classic-Heavy-Metal-Himmel, der ja durchaus bereits ordentlich sternenbedeckt ist. Die Truppe aus den USA hat mit „Hammerstar“ nun ihr Debütalbum veröffentlicht, dessen Name in Kombination mit dem gleichnamigen Bandnamen und dem Coverartwork nun wirklich sehr klassisch und true anmutet – ein Eindruck, der durch einen Blick auf die Songtitel weiter bestärkt wird, die den eindeutigen Eindruck hinterlassen, jemand habe den Metal-Songtitel-Generator in der teuerstmöglichen Deluxe-Edition bemüht.
Dazu kommt das Ding bei Pure Steel Records raus, Gitarrist ist Johnny Frankenshred (Dieser Name… u.a. EXILED) und die erste Single heißt „Power Of Metal“.
Experten würden an dieser Stelle die Frage nach dem Innovationsgehalt der Platte fröhlich und zurecht über Bord werfen und sich stattdessen auf die nach der Gelungenheit der Umsetzung von sehr klassischem Metal fokussieren. Das tun wir also auch und, kurz und knapp: Die Umsetzung ist gelungen. Sänger Quimby Lewis bringt eine reibigere IRON-MAIDEN-Stimme mit, die nicht nur sehr gut zum Genre passt, sondern auch inklusive Backing Vocals astrein dafür produziert wurde. Überhaupt ist die Produktion überzeugend, sehr handgemacht und oldschool, aber druckvoll und klar. Der Rest der Band konsumiert wie Quimby offensichtlich Metal als Grundnahrungsmittel, gerne auf Uptempo-Level und erfreulicherweise auch immer mal wieder mit ein paar schönen, kalkuliert-chaotischeren Momenten, wie man sie aus der „Ram It Down“-Zeit von PRIEST kennt und liebt. Explizit schleppend und ein wenig doomig fällt lediglich „Rise Above The Skies“ aus, das im letzten Drittel aber ebenfalls gut Fahrt aufnehmen darf.
Misst man „Hammerstar“ eben an seinem Stil und dem, was es sein will, kann man dem Teil kaum etwas ankreiden. Mit Sicherheit braucht es nicht jedes der unzähligen Classic-Heavy-Metal-Alben, die in den letzten Jahren auf den Markt geworfen wurden, doch wo „Hammerstar“ etwas zu unoriginell ausfällt, macht es das doch durch starkes Handwerk und ein hohes Maß an Authentizität wieder wett. Es wäre allerdings von Vorteil gewesen, einige der Tracks um eine halbe Minute zu kürzen, da so mancher der Über-vier-Minüter nicht so ganz zu wissen scheint, wann gut ist, wann es die Hörer einfach verstanden haben. Und die Texte… nun, ihr könnt Euch vorstellen, in welche Richtung sie gehen.
Fazit:
Melodisch simpel, manchmal längentechnisch ein wenig drüber und textlich etwas sehr standard, aber Metal wie sonstwas: HAMMERSTARs „Hammerstar“ ist insgesamt doch ein sehr gelungenes Schnittmengenalbum für Campingplatz-Playlists der Metaller, die nur ein PRIEST-Shirt tragen und derer, die sich nur die undergroundigsten True-Metal-Patches auf ihre Kutten schmieden. Haare auf, Gabeln hoch!
Anspieltipps:
„Heart Of Stone“, „Midnight Ride“ und „What I Have Become“
Jannis