HARTMANN – Balance

Band: Hartmann
Album: Balance
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 01.06.2012
Homepage: www.oliverhartmann.com

Oliver Hartmann wird den Meisten wohl von seiner Arbeit bei AT VANCE bekannt sein, die er zusammen mit Olaf Lenk 1998 ins Leben rief. Dass seine musikalische Karriere aber schon im zarten Alter von 10 Jahren begann, dürfte dagegen nur wenigen geläufig sein. Auf seinem Weg musizierte er in Bands wie HEAT (nicht zu verwechseln mit den Schweden), der Prog-Kapelle CENTERS oder bei vielen Projekten wie AVANTASIA oder GENIUS. Er arbeitete desweiteren mit Bands wie RHAPSODY, SQUEALER oder FREEDOM CALL zusammen, nur um einige zu nennen. Ganz nebenbei hat Herr Hartmann seit 2004 bereits drei Solo-Alben veröffentlicht (darunter das geile Debüt „Out In The Cold“), dem jetzt Nummer vier in Form von „Balance“ folgt. Abermals zeichnet sich Sascha Paeth (EDGUY, KAMELOT etc.) für den Mix verantwortlich. Was hat das Schnuppern in vielen anderen Küchen für den HARTMANN Sound gebracht?

„Balance“ ist ein modernes AOR/Hardrock-Album geworden, das mit vielen Facetten glänzen kann. Und, ich muss gestehen, dass es für mich das beste seit dem 2004er Einstand ist. Aber mal der Reihe nach. Mit „All My Life“ startet man fröhlich und hochmelodisch in die Scheibe. Das macht Lust auf mehr. „Like A River“ ist ein Midtempo-Track, der etwas nachdenklicher daherkommt, aber nicht minder fesselt. Irgendwie kann ich mich nicht erwehren, festzustellen, dass Mr. Hartmann in manchen Passagen etwas nach JORN LANDE klingt, aber seiner Stimme dabei nicht so viel Druck verleiht. „You Are The One“ ist wieder ein positiver Rocker, der sofort ins Ohr geht. Wenn ich dabei aus dem Fenster schaue, scheint die Sonne, auch wenn es regnet. Bis hierhin hat man im Hause HARTMANN alles richtig gemacht, um allen Hardrock Fans ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Aber damit ist noch lange nicht Schluß, denn Songs wie das eingängige „Fool For You“, das schleppende „After The Love Is Gone“ oder das riffbetonte „Save Me“ sind tolle Beispiele dafür, wie abwechslungsreich „Balance“ geraten ist. Einzig das recht langweilige „Fall From Grace“ oder die für mich nicht sonderlich gelungene Coverversion von „Shout“ (TEARS FOR FEARS) hätte man besser weggelassen. Überhaupt wird die Platte in der zweiten Hälfte ziemlich ruhig und die locker-rockige Attitüde der ersten Songs weicht Nachdenklichkeit und gepflegter Kuscheligkeit.

„Balance“ hat richtig stark angefangen, aber auch einige der ruhigen Nummern sind nicht von schlechten Eltern, aber zwischendurch haben sich doch ein paar überflüssige Stücke eingeschlichen. Trotzdem bleibt Oliver HARTMANN mit seinem vierten Solo-Album einer der besten deutschen Songschreiber, der Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität legt. Schönes Album.

WERTUNG:

Trackliste:

1.All My Life
2.Like A River
3.You Are The One
4.Fool For You
5.After The Love Is Gone
6.Save Me
7.Fall From Grace
8.From A Star
9.Dance On The Wire
10.Shout
11.Time To Face The Truth
12.The Best Is Yet To Come

Stefan

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