Band: Hatebreed
Album: Weight Of The False Self
Spielzeit: 34:46 min
Stilrichtung: Hardcore
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 27.11.2020
Homepage: www.hatebreed.com, www.facebook.com/hatebreed
Denkt man an Hardcore, wird man unweigerlich auf HATEBREED stoßen. Bereits seit 1994 treiben die Jungs aus Connecticut ihr Unwesen und hauen mit „Weight Of The False Self“ ihr mittlerweile achtes Album raus. Musikalisch werden kaum bis keine neuen Wege bestritten, HATEBREED gehen auf Nummer sicher. Das ist bei dem Quintett aus Übersee aber keineswegs ein Verbrechen, denn auf Nummer sicher heißt bei den Amis auch immer hart, wütend, brachial. So wie man die Jungs eben kennt und in den meisten Fällen auch liebt.
In Zeiten von Covid-19 und den damit verbundenen Einschränkungen ist die Kontinuität, welche HATEBREED verbreiten, wohltuender Balsam für die nicht nur musikalisch geschundene Seele. Frontsau Jamey Jasta brüllt und geifert sich durch die 12 Songs, dass es eine wahre Freude ist. Die Gitarrenfront mit Wayne Lozinak und Frank Novinec untermalen alles mit ihren krachenden Slayer-Gedächntnisriffs und perfektioniert wird das alles mit Tieftöner Chris Beattie und Matt Byrne am Drehteller.
Dass die Mit-Leib-und-Seele-Hardcore-Metaller nichts von ihrer Aggessivität verloren haben, zeigen Sie auch gleich mit „Instinctive (Slaughterlust)“ und dem darauffolgenden „Let Them All Rot“. Irgendwie erwartet und keine Überraschung, aber mit einer derart überzeugenden Leistung dargebracht, dass ich beim ersten Reinhören schon direkt meine Faust gen Himmel gereckt und fröhlich mitgegrunzt habe. Genauso soll es auch sein.
Auch der Titeltrack „Weight Of The False Self” haut in die gleiche Kerbe. Brachiales Riffing trifft auf Jamey Jastas kräftige und unverkennbare Vocals. Textlich mag einiges auf dem Album etwas plump daherkommen (“If you wanna make a difference in the world it means/ you have to be different from the world you see“”), aber hey, wer das so griffig und eingängig in die Welt hinausschreit, darf auch mal plump sein. Den Spaß an der Musik nimmt einem sowas überhaupt nicht. Und mit seinen knackigen 35 Minuten Spielzeit kommt keine Langeweile auf, und ein wenig Abwechslung gibt es auch noch auf „Weight Of The False Self“. Mit „Clinge To Life“ und seinem melodisch epischen Mittelteil oder auch dem punkig-flotten „Dig Out Your Way“ wurde dezent Neues eingebracht. Steht den Jungs aber auch gut zu Gesicht.
Thrashig wird es zum Ende hin auch nochmal mit den Songs „The Herd Will Scatter“ oder auch dem Abschlusstrack „Invoking Dominance“.
Fazit: Alles in Allem zeigen sich HATEBREED auf „Weight Of The False Self“ brachial wie eh und je, qualitativ muss man da keine Abstriche machen. Viel geändert hat sich nicht, die wilde Attitüde der Band ist ungebrochen, die Message wird auch dieses Mal wieder lautstark unters Volk gebracht. Auch das Cover des bekannten Heavy Metal Künstlers Eliran Kantor passt in die musikalische Aussage von „Weight Of The False Self“. HATEBREED haben viel richtig und wenig falsch gemacht. Ich bin jetzt schon heiß wie Frittenfett, die Jungs endlich wieder live zu sehen (hätte eigentlich in diesem vermaledeiten Jahr schon passieren sollen). Und mit den weisen Worten eines Jamey Jasta schließe ich nun dieses Review, das immerhin fette 8 Sterne verdient vergeben hat.
„Sichtbar oder unsichtbar, jeder trägt eine Last. Die Musik, die wir lieben, hilft uns, das Gewicht zu tragen“,
WERTUNG:
Trackliste:
01. Instinctive (Slaugtherlust)
02. Let Them All Rot
03. Set It Right (Start With Yourself)
04. Weight Of The False Self
05. Cling To Life
06. A Stroke Of Red
07. Dig Your Way Out
08. This I Earned
09. Wings Of The Vulture
10. The Herd Will Scatter
11. From Gold To Gray
12. Invoking Dominance
Tänski
Wer noch überzeugt werden muss, hört hier bitte rein 😉