Band: High Voltage Overdrive
Album: With Whiskey On The Road
Plattenfirma: Airbagpromo Records
Veröffentlichung: 28.06.2012
Homepage: www.highvoltageoverdrive.wordpress.com
Dass es auch in Italien eine mittlerweile wieder blühende Rock-Szene gibt, hat sich die letzten Jahre Stück um Stück herauskristallisiert. Seit geraumer Zeit gibt es mit Airbagpromo auch ein Online-Label, das sich auf die Unterstützung lokaler Undergroundbands aus dem Südtiroler Raum spezialisiert hat. Die Bandbreite der dort vertretenen Combos ist so groß wie die Musiklandschaft selbst, aber mit HIGH VOLTAGE OVERDRIVE hat man jetzt eine Hardrockband im Stile von AC/DC meets MOTÖRHEAD im Programm. Ursprünglich als die 3 MURPHYS unterwegs hat man sich erst nach einiger Zeit nach dem Zugang eines vierten Bandmitgliedes doch zu einer Umfirmierung in HIGH VOLTAGE OVERDRIVE entschlossen. So musiziert man seit 2011 in der Besetzung Ivan Tiecher (g.), Arno Giovanett (v.,b.), Vigil Peer (d.) und Stefano Lucchi (g.) und mit „With Whiskey On The Road“ steht eine neue Scheibe an, die 8 Songs beinhaltet.
Und musikalisch wird auch genau das umgesetzt, was sowohl Bandnamen und Albumtitel suggerieren. Dreckiger Riff-Rock, manchmal bluesig, manchmal schroff und schnell. Sänger Arno hat nicht die übliche Kreischestimme, welche man bei einem AC/DC Vergleich erwarten würde, sondern passt eher ins Schema NASHVILLE PUSSY oder AMERICAN DOG passen.
Mit „Chains Hang Low“ startet man vielversprechend in die Scheibe, ein bisschen High Noon Feeling, ein bisschen Biker-Flair, und schon ist man mitten drin in der Welt von HIGH VOLTAGE OVERDRIVE. „Raise Your Glass“ ist ein weiterer trockener Rocker und „Lord Of The Darkness“ (ist hier vielleicht OZZY OSBOURNE gemeint???) kommt etwas melodischer um die Ecke. „Big Black Gun“ erinnert sehr an die schnellen Stücke der australischen Vorbilder AC/DC, kann mich aber nicht so umhauen. Dann erwartet uns ein Song, der schlicht „Whiskey“ getauft wurde. „With Whiskey On The Road On Route 66“ lautet eine Textzeile, na da solltet Ihr Euch mal nicht von den Sherriff´s erwischen lassen 🙂
Bei „The Only Way“ wird es besinnlich, Arno´s Stimme clean und gleiches gilt für die Gitarren. Aber der Song stellt eine schöne Abwechslung dar bevor die beiden abschließenden Stücke „My Girl“ und „High Voltage Overdrive“ wieder volle Kanne nach vorne gehen. Hier kommt der Punkfan voll auf seine Kosten, sogar mit Doublebass-Einlage beim Titeltrack können die Jungs glänzen. Kommt live sicher nicht schlecht, sofern man genug Whiskey auf der Straße gesoffen hat, aber auf Konserve können mich die Songs nicht so überzeugen.
Mit Fazit ist nicht so ganz einfach: Lassen wir einmal die Tatsache beiseite, dass HIGH VOLTAGE OVERDRIVE ihren Stil natürlich nicht erfunden haben, so können mich einige Songs wirklich begeistern („Chains Hang Low“, „ Raise Your Glass“ oder „The Only Way“), dazu kommen aber auch ein paar Nummern, die einfach nicht so zünden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass hier nicht gute Musiker am Werk wären, denn in dieser Hinsicht gibt es absolut nichts auszusetzen. Auch die staubtrockene Produktion ist ganz ordentlich, wenngleich sie etwas mehr Druck vertragen könnte. Der Ansatz ist super, aber es fehlen noch die ein oder anderen Ansätze im Songwriting. HIGH VOLTAGE OVERDRIVE heizen also noch nicht mit Vollgas über den Hgihway, ab und zu befolgen sie die vorgegebenen Tempolimits noch, aber in einigen Abschnitten geht’s doch schon gut ab.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Chains Hang Low
2.Raise Your Glass
3.Lord Of The Darkness
4.Big Black Gun
5.Whiskey
6.The Only Way
7.My Girl
8.High Voltage Overdrive
Stefan
„The Only Way“ wird von Ivan gesungen 😉