HOLLER – Reborn

Trackliste:

01. Do You Believe
02. I Don´t Want
03. Music Is The One
04. Into Me Forever
05. Those Eyes
06. Falling Apart
07. Wrong Words
08. Don´t Walk Away
09. Invisible Man
10. How Long
11. Without You
12. Within Me
13. Yulia

Spielzeit: 58:05 min – Genre: Melodic Rock, AOR – Label: Scarlet Records – VÖ: 22.03.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=61553825592623

 

Italienischer Metal ist ja nicht selten Geschmackssache, weil total überladen und für unsere Ohren nicht so bekömmlich. Ganz anders sicher bei den Proggern ELDRITCH, die seit den frühen Neunzigern schon einige gutklassige Alben hervorbrachten ohne jemals in die erste Garde durchzustoßen. Im Jahr 2021 kam der Split der Band mit Mitbegründer und Sänger Terence Holler, der jetzt unter seinem Nachnahmen ein AOR Projekt auf die Beine gestellt hat. Der gebürtige US-Amerikaner geht also solo einen komplett anderen Weg – nicht ganz ungewöhnlich und doch bemerkenswert. Für den Plattendeal haben sich die alten Weggefährten von Scarlet Records nicht lumpen lassen.

Das Albumcover suggeriert die puren achtziger Jahre, täuscht aber etwas über die technische, oft nicht einfach zugängliche Musik von HOLLER hinweg. Klar, in erster Linie ist „Reborn“ in weiten Teilen purer (High-Tech) AOR mit all seinen Facetten. Zu oft fehlt den Songs aber ein gewisser Zugang für den Hörer.

Das ist am Anfang von „Reborn“ noch nicht so offensichtlich, denn „Do You Believe“ ist ein durchaus gelungener AOR Song. Das folgende „I Don´t Want“ ist sicher der beste Track dieser Scheibe – wirklich Klasse! Da wird jeder Fan von TOTO, JOURNEY und Kollegen mit der Zunge schnalzen. Aber was ist dann passiert? Das elektronische Anfangsgeplänkel von „Music Is The One“ klingt wie ein verkappter Blümchen-“Hit“ (das ist zum Glück nach einigen Sekunden überstanden), der Song klingt gehetzt und hat nichts von allem bisher gehörten. „Into Me Forever“ ist eine nette Nummer, die aber völlig belanglos dahinplätschert. Im weiteren Verlauf gibt es leider nahezu nichts mehr, was erwähnenswert wäre, außer vielleicht der Ausflug in den Funk der späten Siebziger bei „Falling Apart“.

Wäre „Reborn“ eine EP, könnte man sicherlich noch mindestens einen Punkt oben drauf packen. Aber so überwiegt dann doch die Langeweile – und das hat nichts mit der soften Ausrichtung des Materials zu tun. Zu viele elektronische Elemente, die meist absolut unpassend sind, kommen oben drauf, aber das ist nur eine Randnotiz. Die Stimme von Terence Holler ist selbstredend über alle Zweifel erhaben und auch die musikalische Umsetzung ist gut. Es krankt einfach an zu wenigen zwingenden Stücken auf „Reborn“ – sehr schade.

Stefan

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Eine Antwort zu HOLLER – Reborn

  1. schwatzbacke sagt:

    Morjen morjen,

    ich mußte heute morgen echt mal lachen, denn der Morgen startete heute mit Holler – nachdem ich gestern auf Metal.de einen Haufen – zugegebenermaßen zum großen Teil überraschend sauguter Death, Black und Thrash Metal Scheiben durchackerte – allen voran überragende Alben mit teilweise großartigen Konzeptgeschichten wie von Hamferd, Civerous und Horresque. Was war das ein saugeiles Geprügel und Gedresche auf rabiaten Lautstärken bis die Ohren klingelten:)

    Heute morgen mal wieder Mucke, die leise zündet und durchweg freundlich und gut gelaunt aus den Boxen perlt ist da schier Balsam und weiß ich da richtiggehend zu schätzen:)

    Mir gefällt die Holler echt gut, ist sehr abwechslungsreich, teilweise sogar mit Reggaeeinflüssen und Bläser – die Produktion ist schön analog gehalten mit einem sanften Mastering. Ganz anders als die Hideous Divinity, die ich mir gestern zuletzt reinzog und bei Century auf Daueranschlag ausgelegt wurde.

    Holler perlen mit ihren Klängen und schönen Melodien durchs Zimmer, der Sänger kommt auch gut rüber – kann mich nicht beschweren.

    Selbst das Cover ist mir symphatisch – klar, wenn man als Metalhead das Brett gewöhnt ist, und normal Primal Fear, Judas Priest, Iron Maiden , Metallica usw. hört und präferiert, daß man das nicht immer hören kann und will – aber zum träumen, wegschweben – oder einfach nebenbei hören wenn man mails beantwortet oder die news liest oder frühstückt – finde ich das total klasse.

    Da liegt in der Ruhe die Kraft. Insbesondere die herzzerreißende Ballade How long – holt mich voll ab.

    Ich würde das Album persönlich bei einer 8-9 einordnen wollen.

    Schönes Wochenende

    vom Werner

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