Band: Holy Cross
Album: Place Your Bets
Spielzeit: 43:30 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.holycrossmetal.com
Aus dem schönen Frankreich stammt die Heavy Metal Kapelle HOLY CROSS deren zweites Album, die nun vorliegende Langrille „Place Your Bets“, um die Gunst der geneigten Hörerschaft buhlt. Im Vergleich zum Erstling „Under The Flag“ aus dem Jahr 2009 wurde der ursprüngliche Powermetalsound des Quintetts um einige Thrash-Elemente angereichert (weil‘s ja grade so angesagt ist), sowie der Gesang von Mickaël Champon ebenfalls entsprechend aggressiver ausgerichtet. Opportunes Trendhopping oder ehrliche Authentizität? Wir werden es sehen. Also ab in den Player und Gummi.
In den ersten beiden Tracks „Bad Day (In The Best Of Worlds)” und “Place Your Bets” werden gleich mal einige mehr oder weniger dezente Megadeth Zitate (aus der “Countdown To Extinction” Phase) eingearbeitet und auch der Sound der Platte erinnert deutlich an den Klassiker aus den 90ern. Dabei arbeiten sich HOLY CROSS aber dankenswerterweise nicht so stur und detailversessen am großen Vorbild ab, wie es z.B. Avenged Sevenfold vor kurzem noch mit Metallica’s Black Album gemacht haben. Die Querverweise auf „Place Your Bets” halten sich in vertretbaren Grenzen und werden durch eine Menge an eigenen Ideen und zusätzlichen Versatzstücken ausgeglichen. Sehr gut. Interessant macht das Gemisch vor allem die mehr als kompetente, melodische Gitarrenarbeit des Teams Adrien Liborio und Loic Chalindar sowie die wirklich klasse Produktion des Albums. Die Gitarren und Drums klingen fett und echt, ohne einen Hauch von Sterilität oder Gerumpel. Lediglich der zwischen rauem Gebelle und melodischen Parts pendelnde Gesang von Fronter Champon fällt zwischen alle Stühle – da der Junge eine mehr als brauchbare Singstimme hat leider etwas verschenktes Potential. Die Songs brauchen zwar ein paar Anläufe um zu zünden, dann machen sich aber Songs wie „Realm Of Madness“ oder „Last Chance“ im Gedächtnis breit und laden zu weiteren Erkundungsrunden ein. Einzig der letzte Track, das völlig deplazierte, sleazig / hardrockige „Higher & Higher“ ist eine absolute Gurke die absolut gar nichts auf dem Album zu suchen hat. Mir ist schleierhaft wer den Track durchgewunken hat.
Neben dem gelungenen Artwork und den durchgehend guten Songs fällt wie bereits erwähnt die Produktion des Rundlings positiv auf, der zwar zeitgemäß modern aber nicht zu brachial daherkommt und deutlich die besten Zutaten der bereits angesprochenen Klassiker mit angenehmen Understatement und einer eigenen Note vermengt. Den kleinen aber feinen Unterschied zu ähnlich agierenden Bands wie Holy Grail oder Avenged Sevenfold macht aber die nur durchschnittliche Hookqualität aus. Hier haben HOLY CROSS definitiv noch Verbesserungsmöglichkeiten, den ohne den ein oder anderen herausstechenden Volltreffer wird’s schwierig aus der breiten Masse herauszustechen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Bad Day (In The Best Of Worlds)
02. Place Your Bets
03. Last Chance
04. Break Your Chains
05. Realm Of Madness
06. From Past To Dust
07. Inner Jail
08. Unleash The Cross
09. Higher & Higher
Mario