Band: Houston
Album: II
Spielzeit: 46:51 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Livewire/Cargo Records
Veröffentlichung: 02.09.2013
Homepage: www.facebook.com/houstonsweden
So, auch als ein Freund des gepflegten Power Metals muss ich mich ab und an auch mal in ruhigeren Gefilden bewegen. Da kommt mir das neue, schlicht mit „II“ betitelte, Album der Schweden HOUSTON gerade recht. Denn auch das Debütalbum aus dem Jahre 2010 fand bei mir großen Anklang und somit widme ich mich dem neuen Silberling mit Freuden. Aber nicht nur bei mir kam das Debüt gut an, nein das Album landete in einigen Top Ten Charts der besten AOR Platten des Jahres. Beim renommierten Classic Rock Magazine eroberte es sogar den 1. Platz.
Für alle Freunde von BOSTON, FOREIGNER oder JOURNEY ist HOUSTON auf jeden Fall ein wahrer Genuss, denn auch diese Mal hat man 10 Songs voller eingängiger und melodischer AOR Hymnen zusammen gezimmert.
Das Duo vom Debüt hat sich allerdings zum einem Trio gemausert, denn zu den schon bei Debütalbum beteiligten Hank Erix (Gesang) und Freddie Allen (Schlagzeug) kommt nun noch Rick Delin (Keyboard) der die Scheibe auch produziert hat.
Unterstützt werden die drei natürlich noch von einer Schar an Gast und Sessionmusikern. Da wären zum Beispiel Tommy Denander, Kristoffer Lagerstrom, Soufian Ma’aoui oder Calle Hammer zu nennen.
So nun ab weg mit dem Promoinfosheet, die Kopfhörer übergestülpt und ab geht die Fahrt in den puren 80iger AOR Sound.
Mit „Glory“ beginnt die Scheibe recht keyboardlastig. Der sanfte Gesang von Fronter Hank setzt ein und mal fühlt quasi schon den Schmalz wie er aus den Boxen tropft! AOR Fans sollten hier schon voll in ihrem Element sein. Der Ohrwurmchorus tut sein übriges dazu bei, das dieser Opener sich direkt mal richtig tief in die Gehörgänge gräbt.
Bei „I coming home“ ist das Keyboard am Anfang nicht so präsent, aber spätestens zum gelungenen Chorus wird das Maschinchen wieder voll eingesetzt und der süße Chorus legt sich schmeichelnd um die Ohren. Für mich ist das Ganze schon fast ein Ticken zu viel Schmalz. Trotzdem ist das Ganze wahrlich kein schlechter Track.
Recht flott geht es dann bei „Return my Heart“ zur Sache und das rhythmisch starke „Talk to me“ setzt die bislang sehr gute Qualität der Songs ohne Probleme fort.
Der absolute Ohrwurm und Volltreffer der Platte erwartet uns dann aber in der Mitte mit dem schmissigen Sommerhit „Back to the Summer of Love“, welches, wenn es in den 80igern raus gekommen wäre zu einem absoluten Klassiker aufgestiegen wäre, das kann man glaube ich mit Sicherheit so sagen.
Danach reiht sich eigentlich ein Hit an den anderen. Sei es das mit ordentlich Synthies und Keyboardklängen unterlegte „24 Hours“, das abwechslungsreiche „On the Radio“ oder „Losing“ welches wieder einen Mörderohrwurmchorus besitzt!
Nach diesen vier Kraftpaketen haben es die letzten beiden Tracks „Just Friends“ und „Believe“ ein wenig schwer die Gunst des Hörers zu gewinnen. Von einem Totalausfall ist man hier aber auch meilenweit entfernt!
Somit wird eine bärenstarke zweite Platte mehr als ordentlich abgeschlossen.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks sind hier mit Sicherheit “Glory”, “Return my Heart”, “Back to the Summer of Love”, “On the Radio” sowie “Losing”.
Fazit :
Der klebrige AOR Sound der Jungs von HOUSTON dürfte mit Sicherheit nicht jedermanns Sache sein! Genrefans und Liebhaber des Sounds dürften hier aber ihre helle Freude haben und vor den Boxen im Dreieck springen! Schon das Debütalbum war ein Paradebeispiel für die Mucke der damaligen Zeit, transportiert in die Neuzeit und der zweite Diskus “II” setzt diesen Weg perfekt fort.
Die Produktion ist klasse, der Gesang auf AOR Topniveau und das Wichtigste die Songs gehen prima ins Ohr. Natürlich darf man hier keine großen Innovationen erwarten, aber das ist denke ich mal ist auch nicht unbedingt im Sinne der AOR Fans. Man will einfach seinen bekannten Sound haben, ein paar schöne Stunden verbringen und fertig.
Also AOR Freaks, Cabrio rausholen, Verdeck auf und mit HOUSTON einfach der Sonne entgegen fahren, dafür ist die neue Scheibe bestens geeignet!
Genreliebhaber kommen an diesem AOR Highlight definitiv nicht vorbei!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Glory
02. I’m coming Home
03. Return my Heart
04. Talk to me
05. Back to the Summer of Love
06. 24 Hours
07. On the Radio
08. Losing
09. Just Friends
10. Believe
Julian