Band: Icarus Witch
Album: Rise
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: 03.07.2012
Homepage: www.icaruswitch.com
Mit „Rise“ präsentiert sich die US-amerikanische Band ICARUS WITCH in komplett anderem Gewand, denn nicht nur die Kurs der Kapelle wurde korrigiert, nein – es wurde kurzerhand praktisch die komplette Besetzung ausgewechselt. Übrig aus „alten Tagen“ ist nur Basser Jason Myers, Quinn Lukas (g.) ist 2007 zur Band gestoßen und Christopher Shaner (v.), Dave Watson (g.) und Tom Wierzbicky (d.) sind allesamt Neuzugänge und machen aus ICARUS WITCH eigentlich eine neue Band. Es ist nicht viel übrig geblieben vom eher metallischen Anstrich der vergangenen vier Veröffentlichungen, die zwischen 2005 und 2010 entstanden sind. 2011 entstand zu „Tragedy“ eine Single, die aber noch mit teilweise anderem Personal eingespielt wurde. Es hat sich also einiges getan im ICARUS WITCH Lager.
Der Sound, den sich die Jungs aus Pittburgh/Pennsylvania anno 2012 auf die Fahnen schreiben, ist eine gesunde Mischung aus Hardrock und klassischem Heavy Metal. Die Songs auf „Rise“ sind gut ausgearbeitet und die Mischung passt einfach. Und mit Christopher Shaner hat man einen geeigneten Frontmann gefunden, der in diese Richtung mitmarschieren kann.
Kurioserweise beginnt „Rise“ mit einem Titel, der „The End“ heißt, verkehrte Welt also bei ICARUS WITCH? Nun, bis auf diese etwas verwirrende Tatsache ist alles in Butter, denn schon die ersten Sekunden des Openers zeichnet sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Rezensenten ab, denn dieses Riff ist vom allerfeinsten. Und auch danach eröffnet sich dem Hörer eine gelungene Mischung aus HAMMERFALL (zu Zeiten des Debüts) und den göttlichen TAKARA (mit JEFF SCOTT SOTO am Mikro). Somit hat man sich durchaus was gedacht, einen Titel wie „The End“ an den Anfang eines Albums zu setzen. Der Song rockt einfach. „(We Are) The New Revolution“ setzt unmittelbar dort an, wo einen der erste Schlag mit leicht geöffnetem Mund hinterlassen hat. Der Name ist Programm und ICARUS WITCH rocken straight drauf los und peppen den Song noch mit ein paar Gang-Chören auf. Geil! Darauf folgt der Titelsong und der macht das perfekte Eingangs-Trio klar. Nach einem kurzen Instumental („Asylum Harbour“) legt man mit „Coming Of The Storm“ ordentlich nach, bevor mit „Tragedy“ eine Nummer erklingt, die man vielleicht schon von der 2011er Single gleichen Namens kennt. Ein weiteres Highlight!
„Say When“ läutet die zweite Hälfte des Albums ein, und wer jetzt dachte, die Amis treten auf der Stelle oder ihnen geht die Luft aus, der soll sich einfach nur mal „Say When“ anhören. „Break The Cycle“ ist ein Ohrwurm, lediglich die Ballade „Nothing Is Forever“ langweilt mich zu Tode. „Pray“ fährt da aber schon ganz andere Geschütze auf, hier wird etwas am alten Material gekratzt. „In The Dark“ möchte ich dann wieder als Füller bezeichnen und auch das abschließende „Last Call For Living“ kann nicht punkten.
Eigentlich habe ich die Band bisher ziemlich ignoriert, da mich der etwas biedere Heavy Metal traditioneller Spielart nicht sonderlich begeistert hat, aber mit „Rise“ haben die Jungs ein tolles Brett am Start. Mit einem solchen Album lässt es sich schön nach oben klettern, mindestens eine Stufe auf der Erfolgsleiter zum Beispiel. Große Überraschung aus Amiland. Leider geht der Platte am Schluß etwas die Luft aus – somit hätten es auch 2 oder 3 Songs weniger getan, aber der Rest ist echt großes Kino. Hut ab!
WERTUNG:
Trackliste:
1.The End
2.(We Are) The New Revolution
3.Rise
4.Asylum Harbour (Instrumental)
5.Coming Of The Storm
6.Tragedy
7.Say When
8.Break The Cycle
9.Nothing Is Forever
10.Pray
11.In The Dark
12.Last Call For Living
Stefan