01. Set You Free
02. A Call Beyond
03. Queen Of Light
04. At The Bottom
05. Order & Chaos
06. Pay The Price
Spielzeit: 30:26 min – Genre: Power Metal – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 04.08.2023 – Page: www.facebook.com/inductionofficial
Es ist für eine talentierte Band nicht allzu schwer, ein uninteressantes Standard-Symphonic-Power-Metal-Album aufzunehmen. Man kennt all die Harmonie-Wendungen und klassischen Melodie-Bögen, die die durchschnittlichen Alben dieses Genres wieder und wieder aneinanderhängen, dann kommen noch ein paar semi-realistische Streicherfundamente mit dabei und fertig ist das Ding. INDUCTION sind eine talentierte Band, die allerdings die Leistung vollbringt, genau das nicht zu tun und im Jahr 2023 noch Symphonic Power Metal zu releasen, der frisch wirkt und all das beinhaltet, was die Wirkung des Genres ausmacht.
„The Power Of Power“ (NANOWAR lassen grüßen) ist die neue Sechs-Song-EP der Truppe um Kai-Hansen-Sohn Tim, und mit ihren 30 Minuten Spieldauer eigentlich fast schon ein Album. Eines, an dem praktisch alles stimmt. Der Sound ist fett, die Bandleistung durch die Bank äußerst stark. Die orchestralen Elemente klingen angenehm realistisch und bombastisch, insbesondere die Hörner braten ordentlich. Die Geschwindigkeits-Level der einzelnen Songs passen ebenfalls, von Midtempo bis Fullspeed ist alles vorhanden, lediglich Balladen-Fans könnten enttäuscht werden.
Bis dahin schonmal alles top. Jetzt steht und fällt die Sache eigentlich nur noch mit dem Songwriting, und das ist auf „The Power Of Power“ auf äußerst hohem Level. Keiner der Tracks fühlt sich so an, als hätte man ihn auch auf einem X-beliebigen 08/15-Symphonice-Power-Metal-Album finden können. Die Kompositionen sind durchdacht und ausgereift, passen jederzeit zum Genre, haben dabei aber durchweg Wiedererkennungswert. Bewährte Bausteine kunstvoll und mit eigener Vision zusammengesetzt. Klar, der HANSEN-Spirit kommt gerne mal durch („Set You Free“ versprüht im Chorus einige „Land Of The Free“-Vibes), aber INDUCTION machen damit ihr eigenes Ding.
Was die Sache dann komplettiert, ist, dass offensichtlich nicht nur einiges an Zeit und Arbeit ins Songwriting gesteckt wurde, sondern auch in den Studio-Aufenthalt. Die Liebe zum Detail, die alleine in der Orchester-Programmierung steckt, drückt den Entertainment-Wert der Platte um einiges nach oben und macht sich absolut bezahlt.
Fazit:
Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man INDUCTION eine steile Karriere voraussagt. Die Truppe macht Symphonic Power Metal auf einem Niveau, dass man heutzutage nur noch selten findet. Und „The Power Of Power“ ist der beste Beweis dafür, und ein absoluter Leckerbissen für jeden Fan des Genres.
Anspieltipps:
„Set You Free“, „Queen Of The Light“ und „At The Bottom“
Jannis