Band: Inglorious
Album: We Will Ride
Spielzeit: 45:17 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 12.02.2021
Homepage: www.inglorious.com
Vor 7 Jahren begann die Karriere der britischen Hardrocker INGLORIOUS, die gleich für Ihr selbstbetiteltes Erstlingwerk die hohe Hürde nahm und beim Branchenprimus Frontiers Records einen langjährigen Plattenvertrag unterzeichnen konnte. Die Zeit gibt beiden Parteien recht, denn schon mit „Inglorious“ konnte das Kollektiv um Sänger Nathan James ein dickes Ausrufezeichen setzen. Der 2017 erschienene Nachfolger „II“ landete in ihrer Heimat auf einem beachtlichen 22. Platz. Das bisher letzte Werk „Ride To Nowhere“ von 2019 konnte die Klasse der ersten beiden Werke nicht mehr ganz halten. Was können INGLORIOUS also für ihr 4. Album bereithalten?
Zumindest in Sachen Besetzung einiges: zwar sind die beiden Gitarristen Danny Dela Cruz und Dan Stevens sowie Bassist Vinnie Colla bereits seit Ende 2018 in der Band, am Kreativ- und Aufnahmeprozess des Vorgängeralbums teilnehmen konnten sie indes nicht. Das Trio Drew Lowe, Colin Parkinson und Andreas Erikson verließ unmittelbar nach den Aufnahmen die Band. Und so kann man natürlich gespannt sein, wie sich die gar nicht mehr so neuen Bandmitglieder auf „We Will Ride“ schlagen. Geht man nach der ersten Singleauskopplung „She Won´t Let You Down“, sehr brilliant. Denn der Opener hat schon ein gewisses Hitpontential. INGLORIOUS bündeln ihre Stärken und bringen ihre Interpretation von WHITESNAKE, DEEP PURPLE und Konsorten mit starken Riffs, furiosen Soli und durchdachten Melodien auf den Punkt.
Doch damit natürlich nicht genug: der schleppende, tonnenschwere Riff von „Messiah“ bringt so manche Bassbox zum tanzen und auch das bereits ausgekoppelte „Medusa“ ist feinster Stoff für alle Fans der Band und ihre Vorbilder. Die Aufzählung könnte so weiter gehen, denn schwache Momente sucht man auf „We Will Ride“ vergeblich. Das mag sich abgedroschen anhören, andere Umschreibungen würden der Klasse der vierten Platte der Briten allerdings nicht gerecht werden. Riffmonster wie „Cruel Intentions“ und „Do You Like It“ gehören zur Creme de la Creme der aktuellen Szene. Zwar verstecken sich in der zweiten Hälfte der Platte nicht mehr so viele hitverdächtige Nummern, von Qualitätsverfall darf allerdings nicht die Rede sein. Die Stücke brauchen nur die ein oder andere Umdrehung mehr in den Gehörgängen, um zu zünden. Man sollte sich aber auf den ein oder anderen etwas ruhigeren Song einlassen können.
Der etwas verzögerte Entstehungsprozess hat den Songs gut getan. Ungewohnt lange mussten die Musiker aufgrund von Covid19 darauf warten, endlich ins Studio gehen zu können. Auch die erstmalige Zusammenarbeit mit einem Produzenten (Romesh Gogandoda) hat neue Impulse gesetzt. Der Mix von Kevin Shirley tut sein übriges, um „We Will Ride“ zu einer Pflichtanschaffung für alle Fans der Band und des kompletten Genres zu machen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. She Won´t Let You Go
2. Messiah
3. Medusa
4. Eye Of The Storm
5. Cruel Intentions
6. My Misery
7. Do You Like It
8. He Will Provide
9. We Will Meet Again
10. God Of War
11. We Will Ride
Stefan