IQ – The Road Of Bones

Band: IQ
Album: The Road Of Bones
Spielzeit: 53:08 min
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: Giant Electric Pia
Veröffentlichung: 19.05.2014
Homepage: www.iq-hq.co.uk

Das britische (Neo) Prog Rock Urgestein IQ kann auf eine beachtliche Diskographie zurückblicken, die einige Sternstunden des Genres wie z.B. „The Wake“, „Tales From The Lush Attic“ oder „Subterranea“ beinhaltet. Dennoch ist es der Band um Sänger Peter Nicholls, die vor allem in den Anfangsjahren oft und gerne als einfallslose Kopie der englischen Prog Urahnen Genesis und Yes abgetan wurde, nie gelungen den ganz großen Durchbruch zu schaffen. In Prog Kreisen genießt das Quintett aber seit jeher einen sehr guten Ruf und hat sich eine kleine, treue Fan-Basis erspielt. Die Vita der Band ist aber nicht nur von musikalischen Höhen und Tiefen durchzogen, auch so mancher Wechsel im Line-Up hat über die Jahre hinweg seine Spuren hinterlassen. Das neue und (so viel sei schon verraten) starke Album „The Road Of Bones” wurde in der Besetzung Nicholls,  Tim Esau (Bass), Neil Durant (Keyboards), Mike Holmes (Gitarre) und Paul Cook (Drums) eingespielt.

Für IQ Verhältnisse ungewöhnlich ruppig gestaltet sich der Einstieg mit den beiden großartigen Tracks „From The Outside In“ und „The Road Of Bones“. Während ersterer mit hartem, straighten Riffing und einer guten Hookline überzeugen kann, kombiniert der Titeltrack raffiniert dezente Pop-Zutaten à la Keane oder Tears For Fears mit erneut erfreulich rockigen Passagen und einer abermals überaus gelungenen Melodieführung und geschmackvollen Drum/Bass Grooves. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist das fast 20minütige Opus „Without Walls“ in dem IQ alle Facetten des abwechslungsreichen Genres ausloten. Laufen die ersten Tracks noch relativ widerstandslos rein, so ist hier ein wenig mehr an Einarbeitung erforderlich um den Zugang zu finden. Nach einigen Durchgängen entfaltet „Without Walls” aber eine ungeheuer fesselnde Kraft. Ein echter Grower also. Natürlich können auch IQ Ihre Wurzeln nicht verleugnen und so blitzen (immer in unauffälligen, homöopatischen Dosen) Reminiszenzen an z.B. Marillion (das Gitarrensolo in „Without Walls“) oder die üblichen klassichen UK-Prog Bands wie YES & Co. auf. Fans von Vintage Dream Theater („Images And Words“ Ära) werden an dem ebenfalls gelungenen Rausschmeißer „Until The End“ Ihre helle Freude haben.

Die neue Scheibe der Herren im gesetzten Alter hat mich ehrlich gesagt sehr positiv überrascht, denn neben gewohnten Trademark Sounds setzen gerade die ungewohnt energischen Parts willkommene Akzente. Dass die Jungs gute Songs schreiben können war bekannt, die durchgehend hohe Qualität (auch der schön natürlich gehaltenen Produktion) von „The Road Of Bones“ überrascht dann aber schon. Ein richtig starkes Spätwerk einer oft verkannten Formation das auch als schicke Special Edition mit zusätzlichen 6 neuen Songs (!) auf einer Bonus CD richtig was fürs Geld bietet. Prog Fans sollten unbedingt zuschlagen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. From The Outside In
02. The Road Of Bones
03. Without Walls
04. Ocean
05. Until The End

Mario

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