Band: Iron Savior
Album: Skycrest
Spielzeit: 56:27 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 04.12.2020
Homepage: www.facebook.com/ironsavior1996
Bedingungslose Hingabe für die Sache: Anders kann man IRON SAVIORs “Skycrest” nicht erklären, kam doch 2019 erst der Vorgänger “Kill Or Get Killed” raus und zwischen beiden Alben liegt nicht nur der klassische Kompositionsprozess, sondern direkt auch mal eine Krebs-Erkrankung von Bassist Jan. Nun ist der sympathische unverzichtbare Bestandteiljung gesundet und wieder voll dabei, (an dieser Stelle ein erleichtertes “Willkommen zurück!” vom Garageteam), liefert wie eh und je und hat zur sehr schönen Ballade “Ease Your Pain” auch noch die Vocals beigesteuert. Keine Kompromisse.
Keine Kompromisse gibt es wie gewohnt auch weder in Sachen Produktion noch in Sachen Instrumental- und Gesangsskill. SAVIOR-Platten haben seit “The Landing” ein konsequentes Level an Fettheit, mit gleichbleibend mächtigem Sound, der nicht wenig zum Klang der Band beiträgt (Alleine die Produktion der Vocals ist absolut prägend für den Sound der Hamburger). Piets Stimme: ohnehin grandios. Kurz: Das Gesamtpaket stimmt und könnte lediglich durch absolut uninspirierte Kompositionen noch geschmälert werden.
Und hier kommt direkt die gute Nachricht: IRON SAVIOR sind weiterhin inspiriert. Natürlich, wie man das von der Truppe kennt, auch von ihren bislang veröffentlichten Alben: Die Trademark-Melodiewendungen sind nach wie vor vorhanden, der Grundbaukasten ist derselbe wie der der letzten Alben. Dabei legt “Skycrest” aber Wert darauf, nicht zu stumpf den immer gleichen Stil zu bringen, am ehesten gehen noch “There Can Be Only One” und “Silver Bullet” als etwas zu wenig individuell und standard SAVIOR durch. Dann wiederum gibt es mit “The Guardian” nochmal ein schönes space-Synth-Instrumental-Intro im Sinne von „Dark Assault“ und mit dem Titeltrack ein äußerst positives Ding mit viel Dur und groooßer Refrain-Melodie, dem man die Beschissenheit des Jahres (Für die Band natürlich nochmal besonders) kein bisschen anmerkt.
“Our Time Has Come”s Chorus fällt verhältnismäßig unSAVIORig aus (und geil), ebenso der der Ballade “Ease Your Pain”. “Hellbreaker” und “Welcome To The New World” fahren ein paar freshe Synth-Arps in den Strophen auf, was förderlich ist; ersterer mit fettem und gutem, letzterer mit recht simplem (und auch geilem) aber dadurch etwas Abwechslung ins Spiel bringendem Chorus. “Souleater” ist typisch späte 90er/frühe 2000er SAVIOR, “Ode To The Brave” ist ein starker, gut feierlicher Endtrack mit Best-Of-SAVIOR-Vokabular und bei “End Of The Rainbow” hat man sich nochmal an eine poppigere Komposition gewagt, die herrlich funktioniert und in seiner Andersartigkeit ebenfalls eine willkommene Abwechslung darstellt.
Kritik: Als regelmäßiger Hörer der Gruppe sind mir die Markenzeichen des Albums mal wieder ein klein bisschen zu präsent. Klar, ein eigener Songwriting-Stil ist das Beste, was eine Band entwickeln kann, Doch ist dieser Songwriting-Stil auf den Alben nach “The Landing” immer ein bisschen sehr dominant und sorgt dafür, dass doch so manche Kniffe sich zu offensichtlich wiederholen.
Fazit:
Womit meine Kritik, anders geframed, wäre, dass die Platte ein bisschen zu SAVIOR ist. Das ist allerdings eine Kritik, die anderen Fans der Jungs vermutlich aber eher als Bonuspunkt vorkommen würde. Und letztendlich ist es auch nicht dramatisch. Der größte Teil der Tracks überzeugt mit eigenem Charakter, melodisch wagt man sich durchaus ab und an aus der Komfortzone raus, und wenn man drin bleibt, bewegt man sich halt immer noch in einer hammergeilen Komfortzone. So oder so zementiert “Skycrest” ohne Frage den Status der Band als beste Science-Fiction-Power-Metal-Band, von der man aktuell und seit vielleicht immer was mitbekommt. Starke Platte, anhören!
Anspieltipps:
“Skycrest”, “End Of The Rainbow”, “Hellbreaker” und “Welcome To The New World”
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Guardian
02. Skycrest
03. Our Time Has Come
04. Hellbreaker
05. Souleater
06. Welcome To The New World
07. There Can Be Only One
08. Silver Bullet
09. Raise The Flag
10. End Of The Rainbow
11. Ease Your Pain
12.Ode To The Brave
Jannis