IVANHOE – 7 Days

Band: Ivanhoe

Album: 7 Days
Spielzeit: 56:29 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 16.10.2015
Habe ich mich beim 2013er Album „Systematrix“ noch über die mangelnde Hookqualität und den gewöhnungsbedürftigen Gesang beschwert, so läuft die neue Scheibe der deutschen Prog Institution IVANHOE schon beim ersten Durchgang auffällig gut ins Ohr. Kurzer Blick auf den Promozettel und, tatsächlich, da agiert ein neuer Mann am Mikrofon. Alexander Koch heisst der Neue, ist manchem vielleicht auch schon von den Bands Spiral Tower oder Winters Bane bekannt und es ist zu einem guten Teil sein Verdienst, dass „7 Days“ im Vergleich zum sperrigen Vorgänger, deutlich angenehmer den Hörer umgarnt. Das heisst aber nicht, dass die Band nun die Kommerz-Schiene fährt, sondern lediglich dass der Gesang sich nun einfach besser in den Gesamtsound einbettet anstatt von ihm abzulenken. Neben Koch ist mit Schlagzeuger Rob Kudlek ein weiterer Neuzugang zu vermelden. Eine mal wieder an essentiellen Stellen runderneuerte Mannschaft, mit der Mastermind Giovanni Soulas (Bass) uns neues Prog Futter kredenzt.
Die Stimme und die Phrasierungen von Sänger Koch stehen klar in der Tradition vom Szene-Paten Geoff Tate – vieles in Songs wie z.B. dem tollen Titeltrack lassen unweigerlich an die kürzlich wieder erstarkten Götter aus Seattle denken. Und das ist auch ein wenig das Problem, denn auch wenn die Songs auf „7 Days“ homogener und überzeugender ausfallen als zuletzt, so ist trotz der durchaus als eigen zu bezeichnenden tief melancholischen Grundstimmung wirkliche Originalität Mangelware. Die Band hat technisch einiges auf der Pfanne, kann spannende Arrangements mit der ein oder anderen Widerhakenmelodie verknüpfen („Light Up The Darkness“, „Overrun“) und tut sich doch schwer den Hörer über die gesamte Dauer der Scheibe zu fesseln. Wer damit kein Problem hat, sollte sich die genannten Songs einmal zu Gemüte führen um herauszufinden ob es denn persönlichen Geschmack trifft.
Zeitgemäss produziert, gut geschrieben und mehr als ordentlich eingespeilt – IVANHOE machen auf „7 Days“ Vieles besser, bzw. konsequenter als auf dem durchwachsenen Vorgänger, müssen sich aber auch vorwerfen lassen im Gros der Konkurrenz aufgrund einer mangelnden Eigenständigkleit ein wenig auf verlorenem Posten zu stehen. Für Fans der Band ist das neue Album aber sicherlich ein erfreuliches neues Lebenzeichen und eine Anschaffung wert.
WERTUNG
Trackliste:
01. Alert (Instrumental)
02. Light Up The Darkness
03. No Sorrow
04. See The Truth
05. Overrun
06. Innocent
07. 7 Days
08. Dancing With A Ghost
09. The Great Admit
10. Last Warning
11. Left Behind
12. Whipping The Flies (Bonus)

 Mario
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