Band: Jetbone
Album: Come out and Play
Spielzeit: 37:14 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 20.04.2018
Homepage: www.jetbone.se
Stellt Euch eine Mischung aus den jungen Black Crowes, frühen Quireboys, den balladesken Momenten der britischen Thunder, etwas Led Zeppelin und das Ganze abgeschmeckt mit einem Schuss Primal Scream vor und ihr habt in etwa den Cocktail, den uns die jungen schwedischen Wilden von JETBONE mit Ihrem dritten Album „Come out and Play“ präsentieren. Das Ganze erscheint beim Branchenriesen BMG und daher wurde auch beim Drumherum geklotzt und nicht gekleckert: an den Reglern saß Stefan Glaumann (u.a. Rammstein, Backyard Babies) die Promo-Maschine läuft auf Hochtouren. Diese Infos sollten schon mal reichen um ein Ahnung davon zu bekommen, wohin die Reise stilistisch geht … an solchen Sounds haben sich schon unzählige Bands seit den Rolling Stones probiert und manchen ist es gelungen etwas Eigenes daraus zu machen.
Nun, die genannten Orientierungshilfen sind natürlich alles etablierte Acts, an die JETBONE, soviel vorweg, (noch) nicht heranreichen können. Aber auf ihrer nunmehr 3. Scheibe zeigt das Quintett, dass man vor allem im Bereich Songwriting ein Wörtchen mitreden kann. Der Titeltrack rockt gleich mit guter Hookline nach vorne und platziert JETBONE auch imaginär dorthin, wo sie wohl auch am allerbesten funktionieren: auf die Bühne. Noch besser schiebt „Are You Ready?“ mit seiner ansteckenden Hookline nach vorne. Und mit hüpfbaren Tracks ähnlicher Couleur geht es auch weiter. Die gelungenen Balladen („Road In The Sky“, „Not A Fool To Cry“) sorgen für die nötige Abwechslung. Es sind aber die straighten, rockigen Songs mit denen die Schweden Akzente setzen. Der ganz große „Hit“, mit dem die Charts zu knacken sind, fehlt zwar noch, aber die großen Bühnen können die Jungs (zumindest als Vorband) mit dem Material schon mal ins Visier nehmen.
Nach all dem Lob muss ich allerdings zugeben, dass mir „Come out and Play“ persönlich etwas zu glattpoliert aus den Speakern rockt. Für die nächste Scheibe würde ich mir mehr Ecken und Kanten im Sound der Jungs wünschen – die sind garantiert da, wurden hier aber zwecks Massenkompatibilität gnadenlos weggeflext. Auch fehlt mir noch ein wenig der Charakter im Gesang von Fronter/Basser Gurten Sjödin, der leider viel zu selten aus sich raus geht. Wenn der Junge mal losgelassen wird (wie in „Lady“), dann bekommt die Chose auch gleich viel mehr persönlichen Anstrich. Dennoch sollte der Fan von gepflegtem Gute-Laune Rock hier zugreifen. Denn astrein produziert ist die Scheibe definitiv und brauchbare Songs gibt’s ebenfalls genug.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Come Out and Play
02. Are You Ready?
03. It’s So Hard
04. Chickadee
05. Road in the Sky
06. Lady
07. Twisted Company
08. Not a Fool to Cry
09. Don’t Hold Me Back
10. Make This Song Together
Mario