Band: JOEL HOEKSTRA´S 13
Album: Dying To Live
Spielzeit: 51:28 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 16.10.2015
Homepage: www.joelhoekstra.com
Ein bisschen ungelenk kommt er schon daher – der Projektname des aktuellen WHITESNAKE Axtschwingers JOEL HOEKSTRA. Aber mittlerweile hat der Name des Amerikaners einen wohligen Klang – hat er doch eine rasante Karriere hingelegt, seit er Anfang dieses Jahrtausends mit seiner ersten Soloplatte „Undefined“ in die Umlaufbahn krachte. Zwei weitere sollten folgen und Engagements von NIGHT RANGER, JEFF SCOTT SOTO oder dem TRANSSIBERIAN ORCHESTRA. Seit 2014 ersetzt er nun Doug Aldrich bei WHITESNAKE. Da bleibt natürlich immer etwas Zeit für eine Soloscheibe, ist das ehemalige Schlachtschiff des britischen Rock lange nicht mehr so aktiv wie früher.
Dass auf „Dying To Live“ dann auch eine große Riege an Kollegen ans Mikrofon tritt, mit denen Hoekstra in der Vergangenheit gearbeitet hat bzw. die beim gleichen Label ihre Heimat haben, dürfte klar sein. Neben den Hauptvokalisten Jeff Scott Soto und Russell Allen sind das Chloe Lowery (TRANS SIBERIAN ORCHESTRA) und Toby Hitchcock (PRIDE OF LIONS, Background Vocals). Aber auch die Liste der Musikanten lässt aufhorchen: Vinny Appice (BLACK SABBATH, drums), Tony Franklin (BLUE MURDER, bass) sowie Gäste wie Derek Sherinian (DREAM THEATER, keyboards) oder Dave Eggar (COLDPLAY, cello) sind nur einige davon.
Darin unterscheidet sich „Dying To Live“ von den ersten drei Solostreichen des blonden Strahlemanns. Nicht nur, dass die elf Songs darauf purer Rock sind (auf seinen früheren Scheiben frönte er einem breiteren Spektrum), es ist auch der erste Silberling, der nicht instrumental ist.
„Dying To Live“ lebt dann auch von den abermals großartigen Gesangsdarbietungen zweier außergewöhnlicher Stimmen. Stilistisch setzt sich Joel Hoekstra irgendwo zwischen Melodic Rock und Hardrock mit leicht progressiver Färbung. Speziell der Opener „Say Goodbye To The Sun“ braucht eine gewisse Zeit, bis die Mollakkorde im Gehirn grünes Licht geben. Ein gewagter Einstieg. Weitaus gefälliger kommen Songs wie „Anymore“ (Russell Allen), „Never Say Never“ (JSS) oder „Until I Left You“ (JSS) daher.
Überrascht hat mich „Dying To Live“ schon ein wenig. Wäre da nicht der übliche Projektmief, der aus allen Ritzen dieser elf Songs kriecht, hätte diese Kollaboration sicher als Band Zukunft. Obwohl – derartige Künstler kannst Du wahrscheinlich mit einer Triangel in den Flur stellen und es kommt immer noch was Brauchbares heraus. Schöne Platte.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Say Goodbye To The Sun
2. Anymore
3. Until I Left You
4. Long For The Days
5. Scream
6. Never Say Never
7. Changes
8. The Only Way To Go
9. Dying To Live
10. Start Again
11. What We Believe
Stefan