Band: Jojo
Album: Jojo (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 14.10.2011
Homepage: www.yesterrock.com
Wenn man jemanden beschreiben sollte, wie typische (Rock-)Musik in den Achtzigern geklungen hat, dann kann man ihm getrost die gleichnamige Scheibe von JOJO in die Hand drücken, denn hier kommt alles zum Einsatz, was den Charme und die Genialität dieses Jahrzehnts ausgemacht hat. JOURNEY meets RICK SPRINGFIELD könnte die sehr grobe Umschreibung hierfür sein – oder um Schluß mit Namedropping zu machen: typischer 80ger AOR mit einer ordentlichen Prise Westcoast. Tolle Melodien treffen auf lockere Gitarrenriffs, prägnante Keyboards und treibende Drums – höchste Zeit also, dass dieses Juwel erneut für die Fans zugänglich gemacht wird.
Gegründet wurde die Band vom Österreicher Robby Musenbichler, der zuvor bei TOKYO gezockt hatte. Zusammen mit Tastenmann Lothar Krell und Bassist Ken Taylor (beide ebenfalls Ex-TOKYO) führt Musenbichler das 3-Sänger-Konzept seiner alten Band fort, denn auch auf „Jojo“ sind neben ihm noch Roko Kohlmeyer (später ROKO) und George Liszt am Gesang zu hören. Komplettiert wurde die Combo von keinem Geringeren als Curt Cress (SAGA, VISION FIELDS u.v.a.) an den Drums.
Der größte Hit, den „Jojo“ hervorbrachte, war zweifelsohne „Woman´t Touch“, das auf MTV rauf und runter lief. Für alle unsere jungen Leser hier – ja, MTV spielte vor langer Zeit auch mal Musik zwischen den Werbungen, und gute auch noch dazu. Das war aber lange vor dem Jamba Sparabo und den unzähligen, platten, eigenen 08/15 Serien und allem sonstigen Kram. „Woman´s Touch“ war dazu noch auf einigen sogenannten „schwarzen Samplern“ vertreten, die die Creme de la Creme der damaligen Rockmusik zusammengetragen haben. Zum Glück muss man aber jetzt nicht mehr auf diese schlecht kopierten Dinger oder das horrend teure Original dieses Silberlings zurückgreifen, denn Yesterrock bringt dieser Tage eine remasterte Version mit 6 Bonusstücken auf den Markt.
Neben „Woman´s Touch“ gibt es aber noch einige andere Perlen zu entdecken, denn Hammernummern wie „The First Will Be The Last“, „I Can Wait“, „Diana“ oder „Hold Back The Night“ machen aus diesem Rundling ein Muss für jeden Fan gediegener Rockmusik. Während viele Platten einfach nur teuer waren, weil die ursprüngliche Auflage sehr klein war, rechtfertigte das Debüt von JOJO seinen Klassiker-Status mit saustarkem Songmaterial.
Leider ist über das Bonusmaterial nicht viel bekannt, trotzdem möchte ich es kurz unter die Lupe nehmen: „Let´s Rock The Shelter“ und „You Can Fly“ klingen moderner, haben knackige Gitarren und sind alles andere als schlechte Songs. Das folgende „Call Me Now“ ist aber eher unnötig, denn wer braucht auf einer JOJO-Scheibe Gekreische und Gegrowle? Das ist der klägliche Versuch, aktuelle Trends anzubiedern. Da machen die abschließenden Demo-Versionen von „How Does It Feel“, „Extasy“ und „Stand Together“ schon eher Sinn.
Was bleibt, ist ein bärenstarkes Original-Album mit 11 geilen Songs, das durch 6 zum Großteil gute Bonüsse angereichert wurde. Wie vorhin schon gesagt: Diese Langrille ist ein Traum für alle, die in den guten Achtzigern aufgewachsen sind und ein gutes Beispiel für jüngere Rockfans, welche Perlen damals fast an der Tagesordnung waren.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Extasy
2.The First Will Be The Last
3.I Can Wait
4.Woman´s Touch
5.Running Thru The Night
6.Diana
7.So Long
8.Hold Back The Night
9.Love Is Like Water
10.Water To Wine
11.Remember Me
12.Let´s Rock The Shelter (Bonus)
13.You Can Fly (Bonus)
14.Call Me Now (Feat. Mr. Voice) (Bonus)
15.How Does It Feel (Bonus)
16.Extasy (Bonus)
17.Stand Together (Bonus)
Stefan
Gratuliere zu diesen fachlichen umfangreichen und
hinweisslichen report,was für geile u.gute Musik
in den 80ern produziert wurde,wie auch diese geile stück.