Band: King Kobra
Album: II
Spielzeit: 64:08 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.carmineappice.net
Für einige dürfte die Wahl des Albumtitels „II“ ein wenig irreführend sein. Immerhin haben KING KOBRA mit „Ready To Strike“ 1985 und „Thrill Of A Lifetime“ 1986 zwei Klassiker hervorgebracht. Das anschließende „III“ (1988) fiel glatter und weniger gefährlich, aber nicht unbedingt schlecht aus (psst…“III“ ist noch heute mein Lieblingsalbum der Amis). Darauf folgten überflüssige Kompilationen und mit „Hollywood Trash“ 2001 ein nicht mal halbgarer Versuch, sich ins neue Jahrtausend zu retten.
Erst 10 Jahre später erholte sich die Band davon und nahm mit ausgedünntem Line-Up und neuem Sänger einen weiteren Anlauf. Mit Paul Shortino (ROUGH CUTT, QUIET RIOT) am Mikro ließ man alles hinter sich und fing mit einem selbstbetitelten Album 2011 ganz von vorne an. Weiter mit an Bord sind Schlagzeug-Ikone Carmine Appice, David Michael-Philips (guitar), Mick Sweda (guitar) und Johnny Rod (bass). Für die Produktion zeichnen sich sowohl Shortino und Appice verantwortlich wie auch Dave Henzerling (LIZZY BORDEN, BIG COCK etc.). Hä? Warum nennt sich der Gute denn hier mit zwei unterschiedlichen Namen? David Michael-Philips und Dave Henzerling sind nämlich ein und derselbe…anyway.
„Hell On Wheels“ beginnt ungestüm wie eh und je, der Sound ist roh und ungehobelt. Shortino´s Organ röhrt in bester Manier und die Rübe kann ordentlich geschüttelt werden. „Knock Them Dead“ tönt dann gleich noch ne Ecke geiler. KING KOBRA haben es nicht verlernt bzw. wieder voll drauf. Mit „Have A Good Time“ versucht man sich dann sogleich an einer Gute-Laune Boogie Nummer, was gar nicht so übel klingt. Ein weiteres Highlight gibt es in Form von „The Ballad Of Johnny Rod“, nach einem kurzen Intro geht die Nummer ab wie die Feuerwehr. Nach der ruhigen Ballade „Take Me Back“ kommt mit „When The Hammer Comes Down“ der erste Song, der mich nicht mitzureißen vermag. Aber schon bei „Running Wild“ ist wieder alles in Butter, den etwas zu langen Mittelteil hätte man aber doch etwas abkürzen können. „The Crunch“ ist leider etwas verkrampft, und auch „Got It Coming“ kann nicht mehr an die bärenstarke erste Hälfte anschließen. Das siebeneinhalb-minütige „Deep River“ ist eine Hommage an DEEP PURPLE und sorgt für willkommene Abwechslung. Da ist „Don´t Keep Me Waiting“ eher Beiwerk und das abschließende „We Go Round“ schlägt in die selbe Kerbe. Es scheint, als würde den Amis in der zweiten Hälfte etwas die Luft ausgehen.
Nach einem guten Comeback-Album vor 2 Jahren erweitern KING KOBRA mit „II“ ihr solides Fundament, ohne aber die Genialität ihrer frühen Werke wiederholen zu können. Trotzdem gibt es auch auf dem neuen Rundling starke Songs zu entdecken – Fans werden ohnehin zugreifen.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Hell On Wheels
2.Knock Them Dead
3.Have A Good Time
4.The Ballad Of Johnny Rod
5.Take Me Back
6.When The Hammer Comes Down
7.Running Wild
8.The Crunch
9.Got It Coming
10. Deep River
11.Don´t Keep Me Waiting
12.We Go Round
Stefan