Band: King Lizard
Album: A Nightmare Livin The Dream
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 09.11.2012
Homepage: www.kinglizard.co.uk
Die Briten KING LIZARD wagen einen neuen Anlauf und haben mit „A Nightmare Livin The Dream“ ihr zweites Langeisen geschmiedet. Ihr Debüt „Viva La Decadence“ hat mich nicht sonderlich aus den Socken gehauen, da hatte ich einen ähnlich faden Beigeschmack wie seinerzeit bei Combos wie DIAMOND REXX oder EVERY MOTHER´S NIGHTMARE. Irgendwie nicht schlecht aber da fehlt was…
Auf ihrem Zweitling kristallisieren sich die großen Vorbilder MÖTLEY CRÜE und vor allem GUNS´N ROSES zu „Appetite For Destruction“-Zeiten noch mehr heraus, was nicht nur am Organ von Shouter Flash Roxx Sawyer (Mein lieber Mann, welch Pseudonym) liegt. Und mit „Come Get Some“ startet man ähnlich langweilig in Runde 2 wie seinzeit das Debüt aufgehört hat. Zum Glück haben die Jungs aber einfach nur den falschen Song an den Anfang gestellt, denn schon bei „Kneel To The King“ kommt der Aha-Effekt zum Tragen. Zwar fast schon unverschämt an die Anfangszeiten der Gunners angelehnt rotzt man ziemlich roh und frei von der Leber weg drauf los. „I Can´t Be Your Lover“ klaut derweilen ein bisschen bei den MÖTLEY´s, ist aber ebenfalls ein feiner Rock´n Roller. Das flotte „Hair Of The Dog“ (nein, kein Cover von NAZARETH) setzt das nächste Ausrufezeichen. Der Titeltrack und die Powerballade „Just To Hear You Say It“ wären weitere Anspieltipps meinerseits.
KING LIZARD haben weitab von Hochglanzproduktionen und Möchtegern-Sleazerockern ein räudiges Tondokument aufgenommen, das für einige vielleicht zu wenig Eingängigkeit bietet, den Hörer dafür aber gnadenlos den Dreck von der Straße lecken lässt. Die Schwächen im Songwriting haben die Jungs sehr gut kompensiert und somit einen großen Sprung nach vorne gemacht. Für die erste Liga reicht es trotzdem noch nicht ganz, dass die Herren aber äußerst lernfähig sind, beweist der große Satz nach vorne im Vergleich zum eher langweiligen Erstling. „A Nightmare Livin The Dream“ ist ein kompromissloses Stück Rock´n Roll, auf das ein gewisser Axl W. Rose heutzutage ziemlich stolz sein dürfte, wenn es aus seiner Feder geflossen wäre.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Come Get Some
2.Kneel To The King
3.I Can´t Be Your Lover
4.Hair Of The Dog
5.I Want You To Want Me
6.If It´s A Sin
7.A Nightmare Livin The Dream
8.Just To Hear You Say It
9.This Ain´t Love
10.Hard To Get
11.Down
12.Waterloo Ratz
Stefan