KING OF NONE – Weightless Waters (EP)

Band: King Of None
Album: Weightless Waters
Spielzeit: 32:32 min
Stilrichtung: Heavy Psychedelic Stoner Prog Rock
Plattenfirma: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 10.05.2019
Homepage: www.facebook.com/kingofnone/?ref=br_rs

Es ist so ein Dilemma, wenn man König ist, aber keine Untertanen hat. Was macht man so den lieben langen Tag ohne jegliche Verantwortung für sein Volk? Liest man Bücher, poliert sein Zepter, stagniert man Filme schauend auf dem Sofa? Nun, wären alles Optionen, aber man könnte halt auch die Zeit ins Musik machen investieren. So geschehen bei KING OF NONE, nach eigenen Angaben macht man Heavy Psychedelic Stoner Prog Rock, kommt aus Finnland und hat mit der aktuellen EP “Weightless Waters” inzwischen drei draußen. Kam unverhofft in mein Postfach geflattert, wurde gehört und für gut befunden. Kompliment erstmal für die Genre-Selbsteinschätzung, das haut tatsächlich so hin. Kompliment auch für die Produktion der mit sechs Songs und über dreißig Minuten Spieldauer doch recht üppigen EP, die sich zwischen zeitgenössischer Progressive-Metal-Produktion und dem schönen staubig-trockenen Stoner-Rock-Sound bewegt und für diese Art Musik echt optimal und interessant ist. Des weiteren noch Komplimente für den Gesang, der sich zwischen kratzig-rauem aber melodischem und Klargesang bewegt und zwischendurch noch Platz für ein paar saftige Growls übrig hat, und für die Instrumentalfraktion, die souverän on Point agiert.
Genug der Komplimente? Mitnichten, denn jetzt kommen wir zur Kompositionsleistung, und man muss bewundernd anerkennen: Diese Truppe klingt nicht nach einer, die gerade erst ihre dritte EP veröffentlicht hat. “Weightless Waters” ist ein beeindruckend geschriebenes, höchst professionelles Werk mit einem sehr eigenen Sound (Ein wenig MASTODON könnte man finden, aber dennoch höchst eigenständig, die ganze Sache). Die Prog-Elemente sind unaufdringlich und der Sache dienlich, ebenso Charakteristika der anderen Teil-Genres, und die Kombination dieser Elemente ist absolut schlüssig und harmonisch.
Bereits der Opener “Words Of Mine” überzeugt mit seinem hypnotisch-redundanten Riff (Die Riffarbeit ist auf “Weightless Waters” generell brutal) und verleitet zum Griff nach allen in der akuten Umgebung verfügbaren bewusstseinserweiternden Substanzen. “Worlds Collide” treibt anschließend wie Arsch, wechselt gekonnt zwischen harmonisch-melodischeren und fies-bösen Parts, bevor mit “Frog Palace” das Tempo runtergeschraubt wird. Das in Teilen punktiert gespielte Ding groovt nach allen Regeln der Kunst und stimmt auf “Desolator” ein, das partiell tempotechnisch nochmal runtergedoomed ist und auch ein paar ruhigere Passagen in petto hat. “Starbirling” zieht dagegen wieder ordentlich an, wärmt nochmal einen kleinen Riffpart aus Track 1 auf und bemüht obligatorischerweise den Schellenkranz. Dann noch “Yellow Snake King”, das ein weiteres Mal die Position der Band als letzte des Abends auf einem Festival als geeignet bestätigt und die Platte ist durch. Neben der rein subjektiven Tendenz, dass die letzten beiden Songs minimal weiniger herausragend sind als die ersten vier, habe ich keine Kritik. Krasse Sache, interessanter Stilmix toll umgesetzt!

Fazit:
Frisch, durchaus innovativ, heavy, hypnotisch, intelligent, stark komponiert und gespielt – KING OF NONE sind eine Bereicherung für jeden, der neben Heavy und Progressive Metal auch ein bisschen Staub in seiner Plattensammlung mag. Mit dem, was sie macht, ist die Truppe eine Ausnahmeerscheinung und “Weightless Waters” hat in jeder Hinsicht hohen Respekt verdient!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Words Of Mine
02. Worlds Collide
03. Frog Palace
04. Desolator
05. Starbirling
06. Yellow Snake King

Jannis

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