Band: Kingdom Come
Album: Outlier
Spielzeit: 43:01 min
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.lennywolf.com
Lenny Wolf ist ein Künstler, dessen Weiterentwicklung niemals still steht und dem Authentizität vor allem geht, auch vor Kommerz. Natürlich erfüllt es ihn mit Glück, wenn seine Musik von den Fans geliebt wird, aber im Vordergrund steht das nicht bei der Entstehung seiner Alben. Gerade bei „Outlier“ sollte man sich die Zeit nehmen, die unterschiedlichen Songs wahrzunehmen und nicht ein oder zwei herauszupicken und diese als typisch für das Album zu bezeichnen. Es ist ein sehr persönliches, da es Lenny Wolf als Person widerspiegelt und seine Lebensgeschichte erzählt. Die Gitarrensoli wurden von Eric Körner gespielt, der Bass von Frank Binke und das Schlagzeug wird von Nader Rahy bedient; alle anderen Instrumente sowie das Mixen und Produzieren hat Wolf selbst übernommen. Geboren wurde sein neues Lebenswerk im eigenen Studio in Hamburg.
Das Cover ist grundsätzlich recht simpel gehalten, ich kann es aber nur stimmungsvoll nennen mit dem roten Hintergrund und der charakteristischen Figur Lenny Wolfs.
Titelmäßig gefällt mir der erste Stück „God Does Not Sing Our Songs“ sehr gut, allerdings ist es nicht gerade der Anheizer schlechthin. Meine Ohren brauchen eine kurze Weile, um sich dafür zu begeistern, aber dann lässt es einen nicht mehr so richtig los. Ein Kracher von Beginn an, der starke Riffs und Rock im Blut hat, ist „Running High Distortion“. Bei „Rough Ride Valley“ kommt es mir vor als habe man mir bewusstseinserweiternde Drogen gegeben oder mich auf eine solche Party verschleppt. Hier habe ich die Vision von einem roten, abgedunkelten Raum in dem ich auf dem Boden sitze und überall, wo ich hinsehe, sind Spiegel und es wird eben dieser Song gespielt. Bei der Vorstellung wird mir ein wenig schwindelig. Sehr stark Keyboard-lastig. Erholung und quasi „Erdung“ finde ich beim Nachfolger, „Let The Silence Talk“. Rockig wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Während man bei „Holy Curtain“ wieder beginnt abzudriften – es geht in Richtung Ballade, die Bezeichnung erscheint mir aber nicht ganz korrekt; es ist eben eher wieder so ein Trance-Stück – gehen „The Trap Is Alive“, „Such A Shame“ und „When Colours Break The Grey“ schon eher in Richtung „typisch“ für KINGDOM COME. „Skip The Cover And Feel“ hat einiges an bluesigen Einflüssen zu verzeichnen und „Don’t Want You To Wait“ ist beinahe als hymnisch zu bezeichnen.
Einen leicht poppigen Anstrich hat das Album in meinen Ohren und in mancherlei Hinsicht ist ein Anhören des Albums vergleichbar mit einem Abenteuer-Trip, denn es bietet eine Reise durch verschiedene Stilarten der Musik. Ausgelutscht? Nein. Experimentell? Ja. Langweilig? Aber alles andere.
Anspieltipps: „Running High Distortion“, „Holy Curtain“, “Rough Ride Valley”, “Don’t Want You To Wait”
Fazit : Ein offener Geist, der sich modernen Einflüssen in der Rock-Musik nicht verschließt, ist hier unabdingbar. Mir gefällt das Album recht gut, auch wenn doch viele Elemente darin enthalten sind, die für mich nicht unbedingt in die Rock-Musik passen. Mein Geschmack geht in Richtung straighter, ehrlich Rock.
WERTUNG:
Trackliste:
1. God Does Not Sing Our Song 04:05
2. Running High Distortion 04:14
3. Rough Ride Ralleye 04:35
4. Let The Silence Talk 03:29
5. Holy Curtain 03:59
6. The Trap Is Alive 04:41
7. Skip The Cover And Feel 03:37
8. Don`t Want You To Wait 04:31
9. Such A Shame 03:18
10. When Colors Break The Grey 05:03
Sandra