KNIFEWORLD – Bottled Out Of Eden

Band: Knifeworld

Album: Bottled Out Of Eden
Spielzeit: min
Stilrichtung: Progressive / Alternative Rock
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 22.04.2016
Knapp 2 Jahre liegt die Veröffentlichung des letzten KNIFEWORLD Albums („TheUnravelling„) nun zurück und mit „Bottled Out Of Eden“ legen Bandchef Kavus Torabi und seine Begleitband Ihr mittlerweile 3. Album vor. Nach diversen Durchläufen des neuen Albums sowie mehrmaligem Nachlesen meiner Besprechung des Vorgängers muss ich mit Verwunderung feststellen, dass ich den damals verfassten Text eigentlich 1-zu-1 für die neue Scheibe übernehmen könnte. Für das neue Werk der ausgeflippten Briten gelten auch diesmal dieselben Kritikpunkte wie auch die vormals hervorgehobenen positiven Aspekte. Weiterhin basiert das Band-Universum auf einer Mixtur aus Neo-Prog, Folk, Pop und Irrsinn – harter Rock kommt so gut wie gar nicht vor. 
Ich möchte mich ja nur ungern wiederholen, aber tatsächlich habe ich beim Erhören der neuen Scheibe zahlreiche Déjà-Vus erlebt. Auch diesmal funktioniert die Scheibe mehr als Gesamtkunstwerk, denn als Ansammlung von eigenständigen Songs. Als größten Schwachpunkt der Scheibe (von dem abermals leicht pappigen Sound und dem unausgegohrenen Songwriting mal abgesehen, dazu später noch ein Wort) mache ich den nur mittelmäßigen Gesang von Torabi aus, der es einfach nicht schafft die Band auf ein höheres Niveau zu heben. Im Gegensatz zum Vorgänger hält sich bei „Bottled Out Of Eden“ der Wunsch nach einem nochmaligen Durchlauf in Grenzen – zu unausgewogen und mitunter willkürlich erscheint so manches Arrangement. Verkopftheit und Wirrheit um seiner selbst Willen machen noch lange kein gutklassiges Album aus. Da funkeln auch diesmal wieder zahlreiche herrliche Songfragmente auf, begeistern wunderbare melodische Einfälle neben anspruchsvollem Handwerk („High / Aflame“ und „Foul Temple“ seien mal als Anspieltipps genannt). Aber die immer wieder herumliegenden Elfmeter werden einfach nicht zielsicher verwandelt. Zu den genannten Zutaten mischt sich diesmal noch ein Hauch Jam-Charakter der Marke Dave Matthews Band, der den Songs zwar einerseits eine gewisse Leichtigkeit, ein sympathisches Live-Feeling und weitere Unberechenbarkeit gibt. Der direkte Zugang zu den Songs wird hierdurch auf der anderen Seite aber auch wieder ein Stück weit erschwert. Die wild aufspielenden Bläser, schon auf dem Vorgänger der Hinhörer schlechthin, sorgen auch diesmal wieder für nette und willkommene Farbtupfer. 
Alles in allem begeistert mich die neue Scheibe aber merklich weniger als der Vorgänger. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, dass die Band sich für mein persönliches Empfinden kein Stück weiterentwickelt hat und Album No. 3 als beliebig austauschbarer Ersatz von Album No. 2 präsentiert. Vielleicht auch einfach an der Tatsache, dass auf „Bottled Out Of Eden“ verdächtig wenig zwingende Songideen vorhanden sind die den Hörer bei der Stange halten. Für eine noch junge Band mit Prog Anspruch ist das leider ein bisschen wenig Mut, trotz der plakativ zur Schau gestellten Waghalsigkeit mancher Songideen. Wem das bisherige Oeuvre der Band gefallen hat sollte auch diesmal ein Ohr riskieren. Wer mit dem Vorgänger nichts anfangen konnte braucht hier aber keinen erneuten Versuch zu starten.

WERTUNG:
Trackliste:
01. High / Aflame
02. The Germ Inside
03. I Am Lost
04. The Deathless
05. Foul Temple
06. Vision Of The Bent Path
07. I Must Set Fire To Your Portrait
08. Lowered Into Necromancy
09. A Dream About A Dream
10. Secret Words
11. Feel The Sorcery

Mario

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