Band: Koritni
Album: Night Goes On For Days
Spielzeit: 50:46 min.
Stilrichtung: Hardrock, Rock´n Roll
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 04.09.2015
Homepage: www.koritni.com
Dass Australien das Land der Riffkönige ist, haben bisher unzählige – meist gute – Bands unter Beweis gestellt. Die Szene brodelt, seit jeher war es aufgrund der geographischen Lage extrem schwierig, auch im Rest der Welt wahrgenommen zu werden. Daran hat das Internet sicher einiges geändert. Dennoch ziehen es die meisten Bands vor, in der alten Welt oder in den USA höchstpersönlich zu erscheinen und sich den Allerwertesten abzutouren. Einige Aussie-Bands haben deswegen sogar ihren Wohnsitz zumindest mittelfristig nach Europa verlegt. Und auch KORITNI sind international ansässig. Europäischer Sitz ist Paris. Namensgeber Lex Koritni (vocals) hat bereits im Gründungsjahr 2006 Wert darauf gelegt, sich in Frankreich und Belgien zu zeigen, und das auch gleich als Support der SCORPIONS. Dementsprechend offen empfingen die europäischen Fans (und die Presse) den Erstling „Lady Luck“ Anfang 2007 und die beiden Folgealben („Game Of Fools“ 2009 und „Welcome To Crossroads“ 2012). Für den Appetit zwischendurch war man mit zwei Live-Alben und einem Acoustic-Release nicht gerade untätig.
Jetzt steht mit „Night Goes On For Days“ nicht nur ihr viertes Langspielalbum an sondern zeitgleich auch die Premiere für ihre Zugehörigkeit zum Major Label Ear Music/Edel. Produziert hat erneut Koritni selbst, für den Mix war niemand Geringeres als Soundguru Mike Fraser verantwortlich. Das ist seit dem Debüt Tradition. Ein weiterer Pluspunkt ist wohl, dass bis dato immer noch das erste Line-Up aktiv ist. Neben Lex Koritni am Mikrofon sind das die beiden Gitarristen Eddy Santacreu und Luke Cuerden sowie Drummer Chris Brown und Bassist Dean Matt Hunter.
Schon beim ersten Spin des Openers „Horns Up“ wird klar, dass sich etwas getan hat im KORITNI-Lager. Die Band ist weiter gereift. Weiterhin machen die Jungs knackigen Riff-Rock, stellen aber ihre Melodien und Harmonien weiter in den Vordergrund. Dieser Song dürfte als Eröffnungstrack bei Konzerten gleich durch die Decke gehen. Dass dieser Song aber kein Zufallstreffer gewesen ist, zeigt das folgende „Try To Live (A Little Bit)“ mit seiner eindrucksvoll bluesigen Note. Dass Rock´n Roll im wörtlichen Sinne kein Verbrechen ist, erzählt „Rock´n Roll Ain´t No Crime“ mit der bisher eindeutigsten AC/DC-Schlagseite im Riff. Dennoch lehnt sich der Song eigentlich eher an die Energie von Bands wie AIRBOURNE an, ohne diese zu kopieren.
Variationen sind im Riff-Rock-Genre eher die Ausnahme – KORITNI schaffen es aber dennoch, ihre Bandbreite etwas auszuweiten, indem sie mit „Carousel“ oder „Woman In Love“ ansprechende Acoustic-Nummern ins Programm nehmen oder mit dem rockigen Titeltrack bzw. „Water Of Life“, das von coolen Slide-Gitarren und einem guten Gastbeitrag von Ex-STATUS QUO-Drummer John Coghlan lebt. Namedropping haben KORITNI aber eigentlich gar nicht nötig. Als kleines Zuckerl bekommt der Fan noch zwei Live-Versionen als Bonus, die die energetische Live-Performance der Band unterstreichen.
Unsere Sandra hat schon früh die Klasse der Australier erkannt. Mit der Höchstpunktzahl z.B. für „Welcome To Crossroads“ hätte ich mich persönlich noch zurückgenommen. Keine Frage, bisher haben KORITNI ausschließlich gute Alben veröffentlicht – der Sprung, den sie mit ihrem vierten Langeisen „Night Goes On For Days“ gemacht haben, ist dennoch enorm. Abwechslungsreicher als bisher und mit stark verbessertem Songwriting steht einer 9 meinerseits absolut nichts mehr im Wege. Der bärenstarke Sound tut sein Übriges. KORITNI laufen Kollegen wie AIRBOURNE (außer diese besinnen sich endlich wieder auf ihre Stärken) früher oder später ihren Rang ab – das ist sicher.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Horns Up
2. Try To Live (A Little Bit)
3. Rock´n Roll Ain´t No Crime
4. Carousel
5. Night Goes On For Days
6. Woman In Love
7. Seal The Deal
8. Breakdown
9. The Mississippi Delta
10. Water Of Life
11. Little Man
12. Walking Up The Neighbours
13. Fortunate Son (Live 2013) Bonustrack
14. Pinball Wizard (Live 2013) Bonustrack
Stefan