Band: Krokus
Album: Big Rocks
Spielzeit: 46:40 min.
Stilrichtung: Rock´n Roll, Hardrock
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 27.01.2017
Homepage: www.krokusonline.com
Die Schweizer Hardrocker KROKUS haben schon so manchen Bandklassiker auf dem Kerbholz. Dass aber alle Musik irgendwoher ihre Vorbilder zieht und dieses einer Antriebsfeder gleicht, ist eine so alte Erkenntnis wie die Musik selbst. Da bleibt es auch nicht aus, dass wohl fast jede Band irgendwann ein Coveralbum aufnimmt. Gewöhnlich wird ein solches Tondokument von Fans und Presse wohlwollend nickend aufgenommen, ohne jedoch ein sonderlich großes Interesse hervorzurufen. Für jeden Musiker ist es allerdings ein ganz gewöhnliches Ding, seinen Helden der Jugend zu huldigen. Etwas anderes macht jeder Musikfan ja auch nicht. Manche bleiben dabei in der Jugend stehen, manche sind durchaus etwas offener.
Im Falle von „Big Rocks“ – so nennt sich das fröhliche interpretieren fremder Stücke bei KROKUS – wurden ausschließlich die größten Hits der Rockgeschichte verwendet. Das ist auf der einen Seite etwas schade, denn so mancher Song aus der dritten Reihe eines großen Künstlers blüht in fremder Interpretation nicht selten unerwartet bunt auf. Dennoch beschränken sich Marc Storace (vocals), Chris von Rohr (bass), Fernando von Arb (guitars), Mark Kohler (guitars), Mandy Meyer (guitars) und Flavio Mezzodi (drums) darauf, die Gassenhauer in neues Soundgewand zu packen.
Die Begründung der Protagonisten liegt darin (und das ausnahmsweise in Originalform): „There´s nothing more powerful than a strong song“. Da gibt es mal gar nichts dran zu rütteln meine Herren. Und so gestaltet sich die Playlist der Schweizer Vorzeigerocker auch wie das Who-Is-Who der Szene.
Aber wer gleich zwei mal in seiner Diskographie eine dermaßen großartige Reihenfolge an Alben geschaffen hat wie KROKUS, der darf sich dann auch an mehr oder weniger ausgelutschten Hits der Rockgeschichte vergreifen. Nicht falsch verstehen, die Songauswahl ist toll, aber viele davon werden hier wohl zum x-ten Male gecovert. Wenngleich sämtliche Stücke schön ins eigene Gewand gepresst wurden. Aber nochmal: der zweifache Hattrick an Klassikern („Metal Rendezvous“ 1980, „Hardware“ 1981, „One Vice At A Time“ 1982 und „Headhunter“ 1983) sowie grandiosen Alben der Neuzeit („Round 13“ 2003, „Hellraiser“ 2006, „Hoodoo“ 2010 und „Dirty Dynamite“ 2013) verzeiht einiges. Und außerdem: irgendwie ist sie ja schon cool, diese Playlist. Und immerhin hat sich am Schluss dieses Silberlings noch eine neue Version eines KROKUS-Songs versteckt.
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
1. N.I.B. (BLACK SABBATH)
2. Tie Your Mother Down (QUEEN)
3. My Generation (THE WHO)
4. Wild Thing (THE TROGGS)
5. The House Of The Rising Sun (THE ANIMALS)
6. Rockin´ In A Free World (NEIL YOUNG)
7. Gimme Some Lovin´ (SPENCER DAVIS GROUP)
8. Whole Lotta Love (LED ZEPPELIN)
9. Summertime Blues (EDDIE COCHRAN)
10. Born To Be Wild (STEPPENWOLF)
11. Quinn The Eskimo (BOB DYLAN)
12. Jumpin´ Jack Flash (THE ROLLING STONES)
13. Backseat Rock´n Roll (KROKUS – Original auf „Metal Rendezvous“)
Stefan