Band: Last Autumn´s Dream
Album: Ten Tangerine Tales
Spielzeit: 44:08 min.
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.myspace.com/lastautumnsdream
Alle Jahre wieder (ich weiß, Weihnachten ist schon vorbei) stehe ich vor der Herausforderung. Ich schreibe eine Rezension für ein neues Album einer Band, die von vielen geliebt wird und speziell in Japan ziemlich erfolgreich ist. Ich hatte schon viele Gelegenheiten ihre Musik für gut zu befinden, aber es war jedes Mal das Gleiche…ich kann mit LAST AUTUMN´S DREAM einfach nicht viel anfangen. Und das obwohl mit Mikael Erlandsson ein Sänger am Mirko steht, den ich sehr verehre und Namen wie Jamie Borger (drums), Nalle Pahlsson (bass) und Andy Malecek (guitar) in jedem Melodic-Rock-Ohr klingeln sollten.
Workaholic Erlandsson hat es tatsächlich fertiggebracht, neben seines kürzlich erschienenen LOVER UNDER COVER Longplayers und diverser Nebentätigkeiten in Bands wie SAPPHIRE EYES den zehnten Dreher seiner Stammband pünktlich in die Läden zu stellen. Also, here we go:
OK, erst mal die Maschine angeschmissen und einen Kaffee hinter die Binde gekippt, gemütlich auf die Couch geflenzt und die CD in den Player. Übrigens ein dickes DANKESCHÖN an die Plattenfirma Bad Reputation für eine richtige CD, mittlerweile bemustern die Firmen ausschließlich digital…mp 3´s sind einfach ohne Leben. Aber zurück zu „Ten Tangerine Tales“…
Es ist wie eine Offenbarung, denn das 19 Sekunden kurze namensgebende Intro gibt die Richtung vor, die die Herrschaften in der nächsten Dreiviertelstunde zum Großteil einschlagen. Kerniger Melodic/Hardrock, stramm produziert und höchst kompetent vorgetragen. Die Strophen des Openers „Pickin´ Up The Pieces“ könnte fast von einem Solo-Album des DANGER DANGER Fronters Ted Poley stammen und der Refrain hat die Güte und die Lockerheit eines SALUTE Songs, dem Nebenprojekt von LAD Sänger Erlandsson. Wow! Aber schon auf dem Vorgänger „Nine Lives“ war der erste Song ziemlich gut, der Rest war wieder einmal nichts für die Ohren des Rezensenten. Aber nix da, auch die zweite Nummer „2nd Look“ hat dieses luftige Feeling gepaart mit tollen Melodien und dem göttlichen Gesang von Mikael Erlandsson. So muss das sein!!! Mit seinem Stakkatto-Piano und den funkigen Grundton ist „For You“ erst auf den zweiten Blick etwas für mich – aber nach einigen Durchläufen nimmt mich das Stück gefangen. Weiter in Richtung AOR geht es bei „Preludium: The Man I Used To Be“, das sich nach kurzem Streicher-Intro allmählich hochschraubt und abermals in einem gefälligen Refrain endet. Aber „I Will See You Thru“ ist dann doch genug des Guten, Schlagermelodien und Beats aus der Konserve gehören eher ins Formatradio und Boybands gibt’s auch schon genug. Mit „When I Found You“ gibt es dann noch eine reichlich schmalzige Ballade nachgeschoben aber bei „Lie To My Heart“ setzen die Jungs wieder die Segel auf Kurs. Auch bei den restlichen drei Songs halten LAD den Level hoch (speziell „Magic“ hat seinen Namen echt verdient), es ist also alles im grünen Bereich.
„Ten Tangerine Tales“ ist das für mich um Längen beste und abwechslungsreichste LAD Album. Eine echte Überraschung auf die ich seit 10 Jahren warte und die mich sehr versöhnlich stimmt. Ein tolles Stück Melodic Rock von tollen Musikern!!! Alle Künstler sagen von ihrem neuen Album, dass es das bisher beste ist – bei LAD ist es wirklich so. Hier werden allen Melodic Rock Liebhaber mit der Zunge schnalzen. Gleich nochmal von vorne hören…
WERTUNG:
Trackliste:
1.Ten Tangerine Tales
2.Pickin´ Up The Pieces
3.2nd Look
4.For You
5.Preludium: The Man I Used To Be
6.I Will See You Thru
7.When I Found You
8.Lie To My Heart
9.New York Rain
10.It´s Magic
11.My Final Love Song
Stefan