Band: Level 10
Album: Chapter I
Spielzeit: 53:30 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.frontiers.it/album/5236/
Was für eine originelle Idee – man versammle eine Handvoll mehr oder minder bekannte, bzw. erfolgreiche Musiker unter dem Deckmantel eines „Projekts“, lässt erfahrene Songschreiber die Hits komponieren und kann mit dem Resultat ein breites Publikum, bzw. die Fans der einzelnen Beteiligten erreichen. Das darauf vorher niemand gekommen ist … Die mittlerweile unüberschaubare Flut an zusammengewürfelten All-Star-Bands ist nicht zuletzt dem Frontiers Label zu „verdanken“, deren Portfolio ja beinahe ausnahmslos aus solchen Supergroups besteht. Das neue Jahr muss ja gebührend eingeleitet werden – also hat sich Frontiers Chef Serafino Perugino bei einer Tasse Kaffee mal wieder an den Schreibtisch gesetzt und eine neue Kombination der üblichen Verdächtigen zusammengewürfelt. Unter dem ziemlich nichtssagenden Banner LEVEL 10 haben sich nun aber keinesfalls wie sonst leider allzu oft ein paar Drittklassige Have-Beens versammelt. Vielmehr sind mit Mat Sinner und Alex Beyrod (die Köpfe der Bands Sinner, Primal Fear und Voodoo Circle), dem fantastischen Ex-Helloween und aktuellen Mastermind Klampfer Roland Grapow und nicht zuletzt Sänger Allen Russel (u.a. Symphony X, Adrenaline Mob, und viele andere) Musiker vertreten, die zur Zeit künstlerisch voll im Saft stehen und zwischen ihren zahlreichen anderen Verpflichtungen die Zeit gefunden haben das vorliegende Album „Chapter I“ einzutüten. Komplettiert wird LEVEL 10 von dem Schlagzeuger Randy Black (Primal Fear) und Keyboarder Alessandro Del Vecchio (Hardline, Voodoo Circle). Na, was kann da noch schiefgehen?
Der schnelle Opener „Cry No More“ gibt mit seiner deutlichen Euro-Metal Kante die Richtung vor und hätte mit seinem hochmelodischen Refrain auch gut auf einer Solo-Scheibe des Europe Klampfers John Norum stehen können. Generell bin ich zwar kein Freund von Alben die mehr als 10 Songs haben, aber auf „Chapter I“ gibt es erfreulich wenig Füller zu finden – im Gegenteil: bei „Soul Of A Warrior“, dem in den Strophen mörderisch stampfenden und mit einem tollen Refrain ausgestatteten „One Way Street“ oder dem härtesten Song „Blasphemy“ machen Mat Sinner und Allen Russel alles richtig. Oben drauf gibt’s es natürlich Gitarrensoli bis zum abwinken, aber von solchen Könnern wie Beyrod und Grapow, die sich einige tolle Duelle liefern, kann man doch nie genug kriegen. Im Gegensatz zu Adrenaline Mob haben die Gitarren bei LEVEL 10 auch richtig Eier und nieten im näheren Umkreis alles um. Diese geballte Ladung Riffs, kombiniert mit Allens Powerstimme und demhandwerklichen Können der verschiedenen Songschreiber (u.a. Magnus Karlsson, Carsten Schulz, Ralf Scheepers) machen aus „Chapter I“ ein kleines Melodic Highlight. Gegen Ende der Scheibe sind z.B. mit „Voice Of The Wilderness” und “Forevermore” auch eher verzichtbare Songs vertreten. Alles in allem kann man aber über die Güte der Musik nur staunen und seien Hut ziehen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Cry No More
02. Soul Of A Warrior
03. When The Night time Comes
04. One Way Street
05. Blasphemy
06. Last Man On Earth
07. In For The Kill
08. Voice Of The Wilderness
09. All Hope Is Gone
10. Demonized
11. The Soul Is Eternal
12. Forevermore
Mario