Band: Liberty´n Justice
Album: The Vow
Spielzeit: 49:24 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: LNJ Records
Veröffentlichung: 01.07.2014
Homepage: www.libertynjustice.net
All-Star Projekte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch es gibt auch Bands, die zu solchen Projekten werden oder – wie im Falle der neuen Scheibe von LIBERTY´N JUSTICE – alles durcheinander mischen. Eigentlich startete alles als ganz normale Rockband mit christlichem Einschlag, als Justin Murr (bass) zusammen mit Patrick Marchand (vocals) 1992 das Debüt „Armed With The Cross“ aufnahm. Doch einige Alben und Besetzungswechsel später formte Murr ab 2004 daraus ein All-Star-Projekt, das wohl in der 2012 Veröffentlichung „The Cigar Chronicles“ gipfelte, die auf 26 Songs stattliche 70 Gastmusiker wie Kip Winger, Tony Harnell, CJ Snare, Ted Poley, Jani Lane, Ron Keel u.v.a. vereinte.
Jetzt sind LIBERTY´N JUSTICE mit einem neuen Tonträger, dem mittlerweile vierzehnten, am Start und präsentieren erstmals eine Mischung aus Gastsängern und einem etatmäßigen Vokalisten. Dieser nennt sich David Cagle und gehört neben JK Northrup (guitars), Eric Ragno (keyboards) und Michael Feighan (drums) zur seit 2012 festen Besetzung der Amis. Zu den Gästen zählen dieses Mal Gunnar Nelson (NELSON), Kelly Keeling (BATON ROUGE), Richard Kendrick, Fergie Frederickson (TOTO) und Louis St. August (MASS).
Genau wie die wechselnden Sänger gehören auch verschiedene Musikstile zu „The Vow“. Zwar sind sämtliche Songs grob mit Hardrock zu umschreiben, dennoch fallen einige Songs durch eine sehr moderne Ausrichtung auf. Los geht´s aber erstmal mit klassischem Hardrock. Veredelt von Gunnar Nelson ist „Forever Starts Tonight“ ein melodischer Song, bei dem schon mal die Füße mitwippen. Zwar ist der Gitarrensound ziemlich modern, das Riffing allerdings herrlich locker und Old School. Etwas düsterer kommt da schon „For Sure Thing“ (mit BATON ROUGE´s Kelly Keeling am Mikro) daher. Das lässt der tolle Refrain aber schnell vergessen. Mit modernen Soundtüfteleien (Plastik-Drums aus der Konserve) muss man sich bei „Honeymoon Is Over“ anfreunden. Ziemlich saftig geht es bei „That´s Gonna Leave A Mark“ zu, bei dem erstmals David Cagle zum Einsatz kommt. Ein echter Dampfhammer.
Etwas relaxter aber dennoch up to date kommt „Gone“ aus den Boxen. Das Riffing erinnert an neuere Sachen von MÖTLEY CRÜE. Ein gutes Stück. Auch das etwas schnellere „Everynight She Cries“ schlägt in diese Kerbe. Bei der Ballade „Promises To God mit Fergie Frederickson kommt ein Piano zum Einsatz, was natürlich auch bedeutet, dass hier wieder klassischer musiziert wird. Nach dem lässigen „Pucker Up“, dem zweiten Song mit Richard Kendrick an den Vocals, folgt ein Beitrag von Louis St. August der Christenrocker MASS. Sehr schön auch die Ballade „Two Or More“, jetzt wieder mit David Cagle. „Another Goodbye“ ist ein typisch poppiger Radiosong, bevor Gunnar Nelson mit seinem zweiten Beitrag „Prince Charming In Disguise“ die Platte beschließt.
“The Vow“ (auf deutsch: der Schwur oder das Gelöbnis) ist eine kunterbunte Mischung – das gilt nicht nur für die unterschiedlichen Sänger. Mal modern, mal klassischer Hardrock – aber immer auf hohem Niveau – zaubert Justin Murr mit seinen Mitstreitern und den namhaften Sängern ein Lächeln auf das Gesicht eines jeden Hardrockfans – sofern er sich nicht als ewig Gestriger versteht und etwas gegen tiefergelegte Gitarren hat. Toll!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Forever Starts Tonight (feat. Gunnar Nelson)
02. For Sure Thing (feat. Kelly Keeling)
03. Honeymoon Is Over (feat. Richard Kendrick)
04. That´s Gonna Leave A Mark
05. Gone
06. Everynight She Cries
07. Promises To God (feat. Fergie Frederickson)
08. Pucker Up (feat. Richard Kendrick)
09. Sting Of Her Kiss (feat. Louis St. August)
10. Two Or More
11. Another Goodbye
12. Prince Charming In Disguise (feat. Gunnar Nelson)
Stefan