Band: LOST SOCIETY
Album: Fast Loud Death
Spielzeit: 35:13 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 15.03.2013
Homepage: www.facebook.com/lostsocietyfinland
Lost Society gründeten sich erst von 2 Jahren in Finnland, konnten sich in der kurzen Bandgeschichte allerdings schon einen hervorragenden Ruf im Underground erarbeiten. Die Teilnahme an einem finnischen Talentwettberb, der dann ganz nebenbei auch noch gewonnen wurde, brachte der jungen Truppe folgerichtig einen Plattendeal beim renommierten Indie-Major Nuclear Blast ein.
Erstaunlich an LOST SOCIETY ist das sehr niedrige Alter von 17-19 Jahren. Es verwundert dann auch, dass sie die Jungspunde ganz dem Thrash Metal der alten Schule verschrieben haben, statt einem moderneren Metier hinterher zu rennen. Respekt.
Die Bandbreite, die Lost Society bedienen ist sehr groß. Bereits beim Opener „N.W.L.“ fühlt man sich unweigerlich an alte MEGADETH erinnert. Im Verlauf der Platte wird jedoch auch vielen anderen alten Helden Tribut gezollt. Die Einflüsse reichen hier von Bay Area Thrash á la METALLICA, EXODUS oder TESTAMENT bis hin zu US-East-Coast Bands wie ANTHRAX, OVERKILL und NUCLEAR ASSAULT.
Eine Nummer wie „Braindead Metalhead“ könnte sogar locker als S.O.D. Song durchgehen. Modernere Einflüsse dürften bei Bands wie PANTERA oder MACHINE HEAD liegen, sofern man bei diesen Bands noch von modern sprechen mag.
Für ihr niedriges Alter agieren die Jungs wahnsinnig abgezockt und könnten es in weiten Teilen locker mit den altgedienten Bands aufnehmen, wäre da nicht der kleine Umstand, dass die Band offensichtlich noch nach einer eigenen Identität sucht. Kompositorisch und spielerisch ist die ganze Nummer schon richtig gut, es fehlt aber noch die eigene, klare Linie. Man erwischt sich immer wieder dabei, wie man zu sich selbst sagt: „Hey, das könnte aber jetzt auch von MEGADETH oder xyz sein“. Natürlich gibt es schlimmere Vergleiche, Lost Society werden sich aber auf kurz oder lang aus dem Sog der Vergleiche freischwimmen können. Dafür ist die Qualität jetzt schon auf immens hohem Level.
Produziert wurde die ordentlich ins Gebälk krachende Scheibe von Nino Laurenne (AMORPHIS, ENSIFERUM).
FAZIT: Respekt an die Jungspunde von LOST SOCIETY, trotz Ihres jungen Alters eine Musikrichtung zu spielen, die zur Zeit Ihrer Geburt quasi nonexistent war. Sie schaffen es, sehr authentisch, den Spirit der 80er ins hier und jetzt zu transportieren. Sollten sie es schaffen mehr Eigenständigkeit in Ihre Kompositionen zu bringen, wird LOST SOCIETY die Thrash Metal Zukunft gehören. Das Potential ist vorhanden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. N.W.L
02. Trash All Over You
03. E.A.G
04. KILL (Those Who Oppose Me)
05. Bitch, Out‘ My Way
06. Fast Loud Death
07. Lead Through The Head
08. Diary Of A Thrashman
09. Toxic Avenger
10. This Is Me
11. Braindead Metalhead
12. Piss Out My Ass
13. Fatal Anoxia
Frank