Band: Machine Head
Album: Bloodstone & Diamonds
Spielzeit: 70:59 min
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.machinehead1.com
MACHINE HEAD sind zurück. Von vielen herbeigesehnt, wird nun mit „Bloodstone & Diamonds“ das achte Studioalbum der Jungs aus Oakland geliefert. Rob Flynn und seine Männer spalten seit jeher die Szene. Das starke Debüt „Burn my Eyes“ machte die Band über Nacht zur großen Hoffnung der Neo-Thrash Szene. Dann folgte die Anbiederung an die damals alles überrollende Nu-Metal Welle. Tiefpunkte: „The Burning Red“ und „Supercharger“. 2003 folgte dann mit „Through the Ashes of Empires“ für viele Fans der ersten Stunde die Wiederauferstehung der Amis. Die letzten beiden Scheiben stießen im Großen und Ganzen ebenfalls auf einige Gegenliebe.
Mir hat sich der Hype um MACHINE HEAD nie so richtig erschlossen. Klar, das Debüt ist ein Groove Metal Monster, allein „Davidian“ ein echter Klassiker. Aber was unterscheidet MACHINE HEAD von anderen Bands? Die Wucht? Die krachenden Riffs? Das konnten PANTERA oder SEPULTURA auch. Technische Spielereien? Im Thrash Metal auch wahrlich keine Seltenheit. Eingängige Melodien und Refrains? So könnten wir ewig weiter machen. Für mich sind MACHINE HEAD nicht die Heilsbringer, sondern eben eine Band unter vielen, die sich dem modernen Thrash/Groove Metal verschrieben hat.
Also gehen wir ganz nüchtern und sachlich an „Bloodstone & Diamonds“ ran. Nach dem ersten Durchlauf fällt auf, MACHINE HEAD waren nie abwechslungsreicher. Alle Phasen der Bandgeschichte finden sich auf dem Album wieder, inklusive sehr Nu-Metal lastiger Momente wie etwa bei „Ghosts Will Haunt My Bones“. Treibenden Groove und tonnenschwere Riffs bekommt man beim Opener oder „Eyes Of The Dead“ zu hören. Rasende Wildheit bietet „Night Of Long Knives“. Doch leider verlieren sich die Songs meist in zu langen Spielzeiten bei denen die Spannung immer wieder verloren geht.
Zudem gibt es auch unendliche Langeweile, etwa bei „Sail Into The Black“, das nach viereinhalb Minuten überhaupt mal einigermaßen in die Gänge kommt. So hofft man zumindest. Doch der Song dümpelt über acht Minuten bedeutungslos durch die Walachei. Ebenfalls nicht wirklich überzeugend ist der teilweise schon poppige Gesang bei „Beneath The Silt“. „Damage Inside“ ist dann sowas wie eine Ballade, doch auch hier vermisse ich jegliche Atmosphäre.
Die Produktion ist makellos, leider sind die Songs deutlich schwächer als auf den Vorgängern. „Bloodstone & Diamonds“ klingt nach einem Selbstbedienungsladen für Anhänger aller Phasen von MACHINE HEAD und wirkt daher reichlich orientierungslos. Beim besten Willen, ich kann der Scheibe auch nach mehreren Durchgängen nichts abgewinnen. Es wird aber genug Leute geben, welche auch diesen Langspieler abfeiern werden. Ich gehöre definitiv nicht dazu, in meinen Ohren absolute Zeitverschwendung. Und jetzt dürft ihr mich gerne steinigen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Now We Die
02. Killers & Kings 4
03. Ghosts Will Haunt My Bones
04. Night Of Long Knives
05. Sail Into The Black
06. Eyes Of The Dead
07. Beneath The Silt
08. In Comes The Flood
09. Damage Inside
10. Game Over
11. Imaginal Cells
12. Take Me Through the Fire
Chris