MAD MAX – Interceptor

Band: Mad Max
Album: Interceptor
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 28.10.2013
Homepage: www.madmaxofficial.de

Düster sieht es aus, das Artwork zum neuen Album der deutschen Hardrocker MAD MAX. Und wenn ich mich an den Härteausbruch beim letzten Werk „Another Night Of Passion“, das vor 1 ½ Jahren veröffentlicht wurde, erinnere, habe ich fast die Befürchtung, dass Michael Voss (vocals, guitars), Jürgen Breforth (guitars), Roland Bergmann (bass) und Axel Kruse (drums) zu sehr in moderne Gefilde abdriften könnten. Dabei klang eben dieses 2012er Album so frisch und rockig wie man es sich nur wünschen konnte. Keine Anzeichen mehr vom herannahenden Hausfrauenrock auf den Alben, die oft das Wort „White“ in sich trugen.

Aufgenommen wurde im Kidpool Studio von Michael Voss, die Drums hat man in den Principal Studios in Senden verwirklicht und das Mastering übernahmen die MSM Studios in München. Das eben erwähnte Artwork stammt von EDGUY/AVANTASIA Haus-und Hofzeichner Thomas Ewerhard. Ein bisschen haben die Münsteraner also ihre autarke Arbeitsweise geöffnet. Auch der konsequente Weg, die Keyboards zu reduzieren und mehr und fettere Gitarren zu integrieren wird auf „Interceptor“ fortgesetzt.

So kann man dem neuen Rundling attestieren, dass es sich um ein reinrassiges HARDrock Album handelt. Schon der Opener „Save Me“ knallt ordentlich rein. Nach kurzem Acoustic-Intro ertönt ein göttliches Riff und Vossi´s unverwechselbare Stimme ist bestens geölt. Wie auch schon auf dem Vorgänger verarbeiten die Jungs auch dieses Mal Eindrücke der letzten Zeit in ihren Songs. Was vor 1 ½ die Reise zum Rocklahoma Festival war („Rocklahoma“) sind dieses Mal Texte zu „Godzilla“ und „Streets Of Tokyo“, die natürlich der Asienreise des Herrn Voss mit MICHAEL SCHENKER geschuldet sind. Letzterer stammt übrigens vom ehemaligen SCORPIONS-Drummer Herman Rarebell. Songs wie „Sons Of Anarchy“ oder „Rock All Your Life“ gleichen einer Frischzellenkur für jeden Hardrocker. Das etwas ruhigere „Five Minute Warning“ nimmt etwas Tempo heraus, ohne kitschig zu wirken, bevor die Jungs bei „Bring On The Night“ ordentlich Gas geben. Das schon erwähnte „Streets Of Tokyo“ punktet wieder mit herrlicher Gitarrenarbeit und der nötigen Härte. Mit „Show No Mercy“ ist auch eine Neuaufnahme eines Bonus-Songs vom 1987er Album „Night Of Passion“ vertreten. Der Song passt sich perfekt ins Gefüge der aktuellen Scheibe ein. Nach dem krachenden „Revolution“ und dem ebenbürdigen Rausschmeißer „Turn It Down“ ist auch schon wieder Schluß.

Wow, MAD MAX packen die Axt aus und liefern wieder einmal höchste Qualität ab. Sie verfolgen konsequent den auf dem letztjährigen Album eingeschlagenen Weg und legen ein großartiges Lebenszeichen vor. Die typischen Voss-Chöre sind nicht mehr so prägnant, hier wurden fette Gitarren draufgepackt. So will ich die Jungs hören – ich bin schon sehr gespannt auf die Liveaufführung der neuen Songs, vielleicht kommt auch der ein oder andere aus der unsäglichen „White“-Phase zum Einsatz und wird mit genügend Schmackes dargeboten. „Interceptor“ präsentiert eine hungrige Band, die es heute mindestens noch so drauf hat wie in den 80gern. Gratulation!

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Save Me
02.    Godzilla
03.    Sons Of Anarchy
04.    Rock All Your Life
05.    Five Minute Warning
06.    Bring On The Night
07.    Streets Of Tokyo
08.    Show No Mercy
09.    Revolution
10.    Turn It Down

Stefan

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