Band: Maxx Explosion
Album: Forever
Spielzeit: 40:26 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 11.10.2013
Homepage: www.maxxexplosion.com
„Der König ist tot – es lebe der König“. OK, ganz so schlecht stehen die Vorzeichen bei den Amis HOUSE OF LORDS nun auch wieder nicht. Aber wenn Bandchef und Sänger JAMES CHRISITAN ein Soloalbum veröffentlichen kann, warum sollen es dann seine Mitmusiker nicht auch? Das dachten sich Gitarrist Jimi Bell, Bassist Chris McCarvill und Drummer BJ Zampa auch und machten sich kurzerhand mit MAXX EXPLOSION selbstständig. Dabei ist es nicht das erste gemeinsame Projekt, zumindest was die Herren McCarvill und Zampa angeht, denn sie gründeten zusammen THE SAMURAI CAB COMPANY und zockten gemeinsam mit TWISTED SISTER Gitarrist Eddie Ojeda in seiner Combo EDDIE´S BAND OF STEEL.
Und so entpuppt sich MAXX EXPLOSION als Powertrio mit der 75% Besetzung von HOUSE OF LORDS, aber was für einen Sound machen die Amis auf ihrem Debüt „Forever“? Im Großen und Ganzen bleibt die Ausrichtung ähnlich wie in ihrem Hauptbetätigungsfeld, aber es gibt dennoch genügend Unterschiede, sich von HOUSE OF LORDS abzugrenzen. Da ist natürlich einmal der Gesang von Bassist Chris McCarvill. DON DOKKEN himself hat die Jungs dazu ermutigt, eine eigene Band zu gründen und mit diesen Songs an die Öffentlichkeit zu treten. Und er hat nicht mal Unrecht, zumal McCarvill einen formidablen Frontman abgibt. Der Sound auf „Forever“ ist wuchtig und mächtig, klingt aber manchmal zu überambitioniert. Will heißen, dass ein bisschen weniger Bombast auch gereicht hätte und den Songs vielleicht mehr Luft zum Atmen gegeben hätte.
Aber auf „Forever“ finden sich echte Perlen, die vor Power nur so strotzen. Der Opener „Devil´s Locomotive“ zum Beispiel. Tiefer gestimmte Gitarren, wuchtige Drums und ein brummender Bass treffen auf große Hooks und dramatische Melodieführungen. Was sich auch sofort bemerkbar macht ist die neue Freiheit sämtlicher Musiker, die wie wild um die Wette solieren. Nach einem kurzen aber sehr flotten Basssolo glänzt kurze Zeit Jimi Bell mit einem mehr als charismatischen Gitarrensolo. Die Jungs wirken beflügelt und die Power des Songs ist nicht zu bändigen.
Etwas gediegener geht es bei „Falling Away“ zu, die Riffs sind straffer und rockiger, das Songwriting an sich abermals sehr stark. Noch relaxter präsentiert sich „Cross Your Heart“. Ein guter Song mit großen Chören und brillierenden Einzelmusikern. Stellen sich in manchen Projekten einzelne Musiker in den Vordergrund, machen das bei MAXX EXPLOSION gleich alle drei vertretenen Aktivposten. Das geht manchmal bis an die Grenze des Erträglichen aber hier sind nun mal drei herausragende Künstler am Werk.
„Don´t Wanna Break“ ist eine Art Powerballade mit jeder Menge Pathos. „Love Is A Nightmare“ wiederum ein Stück, das erstmals nicht so punkten kann. Aber „Rise“ ist aus ganz anderem Holz geschnitzt und reißt wieder mit. Stampfend kommt „End Of The Line“ daher und wirft die Frage auf: haben die Jungs ihr Pulver jetzt verschossen? Das wilde Instrumental „Demon Wheel“ beantwortet das nur bedingt. Aber das flotte „Beat Around The Bush“, das gefällige „Famous“ oder der fetzige Rock´n Roll Song „Suicide Door“ machen doch ordentlich Spaß. Das Trio beschließt ihr Debüt mit dem Titeltrack, der anfangs sehr an DEF LEPPARD erinnert. Zu sehr? Hm, irgendwie springt hier der Funke nicht so ganz über.
Was ich schon lange nicht mehr erlebt habe, ist bei „Forever“ der Fall. Das Album hat großartig begonnen und leistet sich im Laufe der gut 40 Minuten nur wenige Schwächen, aber speziell der letzte Song hat mich doch etwas enttäuscht. Das wirbelt mein Bauchgefühl etwas durcheinander. Aber fassen wir doch mal ganz objektiv zusammen: MAXX EXPLOSION konnten mit Songs wie „Devil´s Locomotive“, „Falling Away“ oder „Rise“ ein ordentliches Brett auffahren und auch in softeren Gefilden fühlt man sich auf „Forever“ wohl. Somit lässt sich diesem Dutzend Songs durchaus attestieren, dass es sich lohnen dürfte, sie anzutesten. Zumal es neben guten Songs ein Feuerwerk an deftigen Soli zu bestaunen gibt. Also: Daumen hoch!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Devil´s Locomotive
02. Falling Away
03. Cross Your Heart
04. Don´t Wanna Break
05. Love Is A Nightmare
06. Rise
07. End Of The Line
08. Demon Wheel
09. Can´t Stop Falling
10. Beat Around The Bush
11. Famous
12. Suicide Door
13. Forever
Stefan