Band: Metal Church
Album: From The Vault
Spielzeit: 77:57 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Reaper Entertainment
Veröffentlichung: 10.04.2020
Homepage: www.metalchurchofficial.com
Uninformierteste Rezension ever. Es gibt da so einen Mann, der heißt Mike Howe und war von 1988 bis 1994 Sänger von METAL CHURCH und ist das auch seit 2014 wieder. Nun kommt mit “From The Vault” ein Album, dass sich laut Promosheet aus bislang unveröffentlichten Songs aus der Mike-Howe-Ära der Band zusammensetzt und man muss sich fragen, welche der Äras gemeint ist – schließlich ist er seit seiner Rückkehr bereits auf zwei Alben der Amis in Erscheinung getreten. Recherchen ergaben: Es gibt einige ganz neue Songs, die seit dem Vorgänger geschrieben wurden, einige neu eingespielte, drei Cover und einige B-Side-Tracks. Das Komplettpaket ist stolze 16 Tracks und 78 Minuten lang und sollte ein guter Einstieg für mich in die Band darstellen, die ich bislang, Schande über mein Haupt, namentlich kannte aber noch nie gehört habe. Daher gibt’s hier auch keine vergleichende Einordnung des Albums in den Veröffentlichungskanon, stattdessen ein naiv-unbedarftes Herangehen an das, was mir nun vorliegt, und den Versuch zu verstehen, was da abgeht.
Zuerst die eindeutigen Sachen: drei Coverversionen von NAZARETH, SUGARLOAF und RAM JAM (“Black Betty“, was sonst?) die gelungen sind und im Fall von “Black Betty” halt normal nah am Original. Dann gibt’s “Insta Mental” und “432 Hz”, beide instrumental, ersteres mit Druck, zweiteres balladig, beide gut. Außerdem ist mit “Conductor” noch eine Neuaufnahme eines bereits releasten Tracks vorhanden und, jetzt wird’s geil, die 2015er Version eines 1989 erschienenen Tracks auf einer 2020er Platte (“Badlands”). “Fake Healer” mit Todd La Torre von Queensryche ist aus dem Jahr 2017, “The Enemy Mind” und “The Coward” waren Bonustracks für XI. Der Rest (inklusive der Instrumentaltracks) ist ganz neu oder unveröffentlicht aus “Damned If You Do”-Zeiten. Glaube ich.
Die Produktion der ganzen Geschichte ist ordentlich hart und druckvoll, tendiert je nach Ausgabegerät minimal zum Kratzen, ist aber absolut feierbar. Musikalisch wurde ich für eine seit Ewigkeiten existierende Band, von der man eher routiniertes Abarbeiten metalliger Metalsongs erwarten könnte, positiv überrascht. Da geht man mal Richtung Hamburger Power Metal mit leichten PRIEST-”Blood Red Skies”-Vibes bei “Mind Thief”, mal wird man “Balls To The Wall”ig bei „False Flag“. Und ohne das alles im Vergleich zum bisherigen Treiben von METAL CHURCH betrachten zu können, kann ich guten Gewissens sagen: Band- und Gesangsleistung sitzen, die Riffarbeit ist stark und der Unterhaltungsfaktor der einzelnen Songs durchgängig hoch.
Fazit:
Fans der Band können bei diesem dicken Paket eh zugreifen, als Einstieg für Nicht-Kenner hinterlässt “From The Vault” einen absolut positiven ersten Eindruck, wenn man denn auf ordentlich knallenden 80er-beeinflussten Heavy Metal mit leichten Thrash-Anleihen steht. Ich empfehle die Platte und bitte um Kommentare, was man sich von den Jungs auf jeden Fall mal angetan haben sollte!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Dead On The Vine
02. For No Reason
03. Conductor
04. Above The Madness
05. Mind Thief
06. Tell Lie Vision
07. False Flag
08. Insta Mental
09. 432 Hz
10. Please Don’t Judas Me
11. Green Eyed Lady
12. Black Betty
13. Fake Healer
14. Badlands
15. The Enemy Mind
16. The Coward
Jannis