Band: Montage
Album: Montage
Spielzeit: 31:46 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Secret Entertainment
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.montage.fi
Kennt ihr dass, wenn ihr eine Scheibe ganz gut findet und eigentlich nicht so genau wisst warum? Wenn objektiv betrachtet so einiges daran schief zu sein scheint, das Endergebnis dann aber doch irgendwie gefällt? Als ich das selbstbetitelte Debüt der Finnen MONTAGE zum ersten Mal hörte war ich ziemlich baff – den quäkigen Gesang von Fronter Mikko Heino, der zwar entfernt an Donald Fagen erinnern mag, zu keinem Zeitpunkt aber das Charmante, Lässige des Steely Dan Genies rüberbringt, konnten die nicht wirklich ernst meinen, oder? Auf der anderen Seite ist der musikalische Unterbau, wenn nicht spektakulär, so doch gar nicht mal so übel. Nach unzähligen Durchläufen bleibt zuerst mal die Verwunderung, dass jemand sich traut solchen Gesang zu veröffentlichen (und dann auch noch mit recht guter Musik hintendran).
Aber der Reihe nach. Das Quintett bezeichnet seine Musik als Hardrock mit leichten Prog und Pop-Einflüssen. Das kann man so stehen lassen und ist schon nach dem ansprechenden, akustischen instrumental gehaltenen Opener „Other Voices“ verwundert über die weitere Marschrichtung von MONTAGE. „Trapeze“ baut auf einem schrägen Gitarrenriff auf, „Misty High“ ist cooler Westcoast Rock mit guter Melodie und Toto-artigen Akkordteppichen, in „Mammoth“ gibt’s ein tolles, angejazztes Gitarrensolo von Roni Seppänen zu bestaunen und bei „Reborn Identity“ kommen dann die angesprochenen Pop-Basics durch, die mehr als einmal Richtung Steely Dan schielen. Mit „Devil’s Whip“ gibt es dann noch eine astrein gespielte bluesige Akustiknummer zu hören. Eine Menge gelungene Highlights also, die von dem Gejaule ganz schön konterkariert werden. Dabei singt Mikko Heino noch nicht mal schief (naja, zumindest eher selten) sondern hat nüchtern betrachtet einfach eine extrem nervige, völlig unangenehme Stimme.
Dieser Gesang! Jungs, es tut mir leid, aber damit kickt ihr euch selber (mindestens) eine Liga tiefer als nötig. Kann die Musik auf „Montage“, die zwar ohne Innovationen oder wirklich originelle Ideen um die Ecke kommt, über weite Strecken überzeugen, fragt man sich warum die Band keinen anderen Sänger verpflichtet – vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass der Rest der Band 1A Backingvocals eingesungen hat. Tja, knapp vorbei ist auch daneben …
WERTUNG:
Trackliste:
01. Other Voices (Introduction)
02. Trapeze
03. Misty High
04. Mammoth
05. Reborn Identity
06. Shine
07. Devil’s Whip
08. Strawberry Skies
Mario