Band: More
Album: Warhead / Blood & Thunder
Spielzeit: /
Stilrichtung: NWOBHM
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: /
Homepage: www.more2012.com
NWOBHM Aficionados ist die Band MORE natürlich ein Begriff, nicht zuletzt weil der kurzzeitige Iron Maiden Sänger Paul Mario Day das Debüt der Truppe eingesungen hat. Die treibende Kraft hinter der Londoner Truppe war aber Gitarrist Kenny Cox, der MORE bis ins Jahr 2000 vorstand und die Geschicke der Band mehr oder minder fest in Händen hielt. Seitdem haben sich einige ehemalige Musiker, gemeinsam mit dem legendären Produzenten Chris Tsangarides an der Gitarre, unter dem Banner Ex-More zusammen getan und tingeln durch die Metal-Festivals dieser Welt. Ob die Welt das braucht sei mal dahingestellt. Uns interessieren heute in erster Linie die beiden ersten (und einzigen) Alben der Band, die zumindest mit Ihrem Debüt Ihren kleinen Teil zur NWOBHM Legende beigesteuert hat …
Warhead (1981)
Als MORE ihr erstes Scheibchen aus dem Presswerk holten, hatten die bereits damals einzigartigen Iron Maiden kurz zuvor mit “Iron Maiden” dem Punk ein fettes Statement entgegen gesetzt an dem sich die Konkurrenz zu messen hatte. Neben den bereits erwähnten Paul Mario Day und Kenny Cox komplettierten Gitarrist Laurie Mansworth (Papa von The Treatment Schlagzeuger Dhani Mansworth), Schlagzeuger Frank Darch und Bassist Brian Day das Line-Up, dem mit Ihrem Debüt eine kleine vergessene Perle des NWOBHM geglückt ist. Zwar sind die Songs und Riffs deutlich näher am klassischen Riff-Rock der alten Deep Purple und Led Zeppelin Schule als bei manch anderen Band der Szene. In erster Linie konnte MORE aber mit einer spürbaren Spielfreude und jugendlichem Hunger den Hörer an die Boxen fesseln. Tracks wie „Warhead“, „Depression“ oder „Road Rocket“ funktionieren auch heute noch und machen ordentlich Laune.
Blood & Thunder (1982)
Bevor die Arbeiten am Nachfolger richtig ins Rollen kamen, setzte sich Gitarrist Laurie Mansworth bei MORE ab und gründete wenig später die AORler Airrace und auch Schlagzeuger Frank Darch machte sich vor den Aufnahmen zu „Blood & Thunder” aus dem Staub. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Album, dass der Band eigentlich den Weg zu einer steilen Karriere weiter ebnen sollte. Als die Band sich den mit diversen Drogen-Problemen hantierenden Andy John Burton hinter die Schießbude setzt und auf Druck das Labels auch noch Sänger Paul Mario Day während den Aufnahmen seinen Hut nehmen muss gerät das bis dahin noch halbwegs auf Kurs befindliche Schiff vollends in Schieflage. Die Neuverpflichtung am Mikro Mick Stratton ist ein energischerer Sänger als sein Vorgänger, musste aber mit bereits fertig komponiertem Material und eingespielten Songs arbeiten und hatte seine liebe Mühe dem Ganzen seinen eigenen Dreh zu verpassen. „Blood & Thunder” ist objektiv betrachtet mindestens stark wie „Warhead“, leidet aber an einer mangelnden Kohärenz und zerfahrenem Songmaterial dem die Zielstrebigkeit des Debüts fehlt. Dass es Cox überhaupt gelungen ist mit einer beinah komplett neuen Mannschaft ein Album fertigzustellen mag man ihm hoch anrechnen, das Endergebnis war aber nicht der erhoffte Befreiungsschlag und konnte der Band keinen Schritt weiter auf er Karriereleiter helfen. In Ihrem Heimatland erschien die Platte erst gar nicht und MORE strichen erst mal frustriert die Segel. Songs wie das Eröffnungsdoppel „Killer On The Prowl“ und „Blood And Thunder“ sowie das mit toller Gitarrenarbeit von Cox ausgestattete „The Eye“ sollte der geneigte NWOBHM Fan aber auf jeden Fall schon mal gehört haben.
Auch wenn MORE seit der Veröffentlichung von „Blood & Thunder“ kontinuierlich in verschiedenen Bestzungen durch die Lande ziehen, so dürften wohl nur die beiden über Rock Candy Records wieder aufgelegten Scheiben wirklich relevant sein. Fans des Genres und solche, die es noch werden wollen, sollten sich daher zumindest die erste Platte „Warhead“ ins Regal stellen. Mit dem etwas schwächeren Nachfolger kann man aber auch nicht wirklich viel falsch machen. Die hier zu Grunde liegenden Re-Releases punkten wie bei RCR gewohnt mit einem üppigen, informativen Booklet und einem ordentlichen Remastering.
WERTUNG:
„Warhead“
„Blood & Thunder“
Trackliste:
„Warhead“
01. Warhead
02. Fire
03. Soldier
04. Depression
05. Road Rocket
06. Lord Of Twilight
07. Way Of The World
08. We Are The Band
09. I Have No Answers
10. Atomic Rock (Bonus Track)
„Blood & Thunder“
01. Killer On The Prowl
02. Blood And Thunder
03. I Just Can’t Believe It
04. I’ve Been Waiting
05. Traitors Gate
06. Rock And Roll
07. I Wanna Take You
08. Go Home
09. The Eye
10. Nightmare
Mario