MOTHERLODE – Tomorrow Never Comes

Band: Motherlode
Album: Tomorrow Never Comes
Spielzeit: 52:26 min
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 21.10.2011
Homepage: www.motherlode.se

Auf fast 30 Jahre Bandgeschichte können die Schweden MOTHERLODE schon zurückblicken, dabei hat der Fünfer mit „Tomorrow Never Comes“ erst seinen zweiten Longplayer eingetütet. Das Besetzungskarussell hat sich dementsprechend of gedreht, heute scheint man aber eine stabile Mannschaft gefunden zu haben, die sich aus den beiden Originalmitgliedern Sonny Larsson (v.) und Tom Nilsson (g.) sowie Fredrik Beckmann (k.), Johan Evertsson (b.) und Pär Hjulström (d.) zusammensetzt. Zwischen dem Debüt „The Sanctuary“  und der neuerlichen Erscheinung liegen satte 25 Jahre – von Veröffentlichungswut kann in diesem Fall also nicht gesprochen werden. MOTHERLODE wurden bereits 1982 gegründet, bevor sie 1986 mit ihrem Erstling auf der Bildfläche erschienen um sich aber 1989 schon wieder  – wenn auch nur vorübergehend – aufzulösen. 10 Jahre später trat die Band wieder zusammen auf und zwischen 2001 und 2006 wurden einzelne Songs für diverse Sampler verfasst. So richtig an das zweite Album machte man sich erst 2010, wo das Album in ihrer Heimat auch veröffentlicht wurde. Jetzt kommt der Rest Europa´s in den Genuss dieser 13 Songs.

Die Platte startet mit dem flotten Rocker „Predators“ wie ein Wirbelsturm und zeigt dem Hörer gleich, wo der Hammer hängt. Geiles Riffing, sattes Drumming und die Stimme von Sonny Larsson, die wie eine Mischung aus Tommy Heart (SOUL DOCTOR) und Tony Harnell (Ex-TNT) klingt, machen daraus einen Einstieg nach Maß. Der etwas progressiv angehauchte Titeltrack folgt gleich darauf und hinterlässt einen wohligen Schauer und so manchen offenen Mund. Hier ist eine Band am Werk, die großartige kompositorische Fähigkeiten hat – und wer weiß, warum sie diese Stärken so lange hinter dem Berg gehalten haben. „Crying“ nimmt das Tempo etwas heraus und das etwas sperrige „Bring Me Down“ braucht einge Durchläufe, bis man sich daran gewöhnt hat. Im Laufe der Platte kristallisieren sich die progressiven Elemente des tief in den 70ern verwurzelten Sounds immer mehr heraus und lassen fast nichts mehr übrig von der Coolness des Openers. Bluesige Songs gewinnen die Oberhand und lassen den lässigen Hardrock schon fast vergessen. Nur bei „Why We Bleed“ blitzt er noch einmal auf. Die Schweden verzetteln sich immer öfter in Belanglosigkeit, was zur Folge hat, daß der Hörgenuss im Gegensatz zum bärenstarken Anfang doch nachlässt. Die Songs sind allesamt nicht schlecht, lassen aber diese Lockerheit und Eingängigkeit des Eröffnungstrios vermissen.

Was unterm Strich bleibt, ist ein ordentliches Album, das ich jedem Classic-Rock-Fan ans Herz legen möchte, aber auch diejenigen, die es gerne etwas kerniger haben, werden ihre Freude am Sound von MOTHERLODE haben. Hätten die Jungs das Tempo bzw. die Qualität der ersten 3 Stücke durchziehen könne, hätten wir hier ein Highlight des Jahres. So kann ich MOTHERLODE „nur“ ein solides Album mit einigen richtig geilen Höhepunkten attestieren!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Predators
2.Tomorrow Never Comes
3.Crying
4.Bring Me Down
5.Promises
6.Ice Cream Man
7.Crawling Through The Desert
8.I Don´t Know
9.Won´t Find Me Beggin´
10.Why We Bleed
11.Eaten By The Pigs
12.Wild Dogs
13.You

Stefan

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