Band: My Soliloquy
Album: Interpreter
Spielzeit: 52 min
Plattenfirma: Sensory
Veröffentlichung: 29.01.2013
Homepage: www.facebook.com/mysoliloquy
Was ist das für ein Name? MY SOLILOQUY bedeutet so viel wie Selbstgespräch oder Monolog. Die vorliegende Metal-Scheibe der Band um Pete Morten – besser bekannt als Mitglied von TRESHOLD – tummelt sich irgendwo im grossen Teich des Prog Metal.
Der Sound geht ziemlich gerade ab, im Hintergrund meist orchestral unterstützt. Pete Mortens Gitarre ist mehr als ein Ohr wert, der Gesang hingegen ist mir persönlich zu gekünstelt.
Einige Songs klingen, als ob sie aus einer Broadway-Produktion von HAIR kommen würden – „Corrosive De-Emphasis“. Dem Album ist anzumerken, dass es von Rob Aubrey gemixt und gemastert wurde – er hat jahrelang für MARILLION gearbeitet.
„Fractured“ beginnt wie eine Fingerübung, um dann aber sofort Tempo aufzunehmen. Blastbeats, verzerrte Gitarre und ein Keyboard, das sich wie eine Klinge ins Gehör schneidet. Dann Breakdowns, damit Pete in Ruhe einige pathetische Gesangsparts einweben kann. Sobald er Gas gibt, seine Stimme sich in die Höhe schwingt, wird es geil, zeigt er, was er zu bieten hat.
Leider holt er dann wieder seine „halbklassische“ Musicalstimme hervor – die mir so gar nicht zusagt.
„Six Seconds Grace“ gefällt mir rhythmisch gut, die Keyboards sind aber mörderisch, trennen die Gehörgänge auf und dringen direkt in die Magengrube vor.
„Inner Circles“ klingt wieder ein bisschen wie Sound für den Cirque Du Soleil.
Das gesamte Album ist mir zu operettenhaft, zu gekünstelt.
Da gibt es zwar geniale Gitarrenparts und Morten zeigt, was er als Musiker und Komponist drauf hat. Aber genau das ist mit zuviel des Guten.
„Rocky Horror Picture Show“ mit ohne Kultstatus und Tim Curry. Und was total entgleist, ist „Star“; da kriecht Sam wieder aus dem Tunnel mit dem Licht am Ende zurück und fällt Demi Moore in die Arme. Das ist weder Prog noch Metal, das ist schlicht eine misslungene Pop-Schnulze. Es gibt Bilder, die will ich nicht sehen; 80’000 WACKEN-Metalheads liegen sich in den Armen und schunkeln zu diesem Song – gruselig!
WERTUNG:
Lineup:
Pete Morten : Lead Vocals & Lead/Rhythm Guitars.
Damon Roots : Drums & Percussion.
Mike Gilpin : Rhythm/Lead Guitars & Backing Vocals.
Andy Berry : Keyboards.
Chris Sharp : Bass Guitars
Trackliste:
1. Ascension Pending
2. Flash Point
3. Corrosive De-Emphasis
4. Fractured
5. Six Seconds Grace
6. Dream In Extremis
7. Star
Danny