Band: Napalm Death
Album: Throes of Joy in the Jaws of Defeatism
Spielzeit: 42:47 min
Stilrichtung: Grindcore / Death Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 18.09.2020
Homepage: www.napalmdeath.org, www.facebook.com/officialnapalmdeath
Es gibt Bands, die werden nach 10 Jahren schon müde. Oder nach 20. Oder nach 30. Aber NAPALM DEATH haben schon fast 40 Jahre auf dem Buckel und werden einfach nicht müde. Oder leise. Oder alt. Ganz im Gegenteil. Ihr neuestes Werk „Throes of Joy in the Jaws of Defeatism” klingt frisch und jung. Voller Energie, die man so “alten Säcken” gar nicht zutrauen würde. Aber wir sprechen ja auch von NAPALM DEATH, die werden einfach nicht alt und können nach knapp 40 Jahren und mittlerweile 16 Studioalben immer noch einen drauflegen. Und das nicht zu knapp.
1981 in Birmingham vom damals 13-jährigen Bassisten Nicholas (Nik) Bullen gegründet, hat die Band nach einigen Line-up Wechsel im Jahr 1986 das erste Album „Scum“ aufgenommen. Einige weitere Line-up Wechsel später besteht die Band seit Anfang der 90er aus dem erfolgreichen Vierer-Gespann Mark „Barney“ Greenway, der sich für den unnachahmlichen Gesang verantwortlich zeichnet, Bassist Shane Embury, der neben Barney Hauptkomponist und Songwriter ist, Danny Herrera am Drehteller und Mitch Harris, seines Zeichens Gitarrist und ehemals Songwriter/Komponist. Harris hat sich jedoch mittlerweile weitgehend zurückgezogen und hat auf „Throes of Joy in the Jaws of Defeatism“ nur noch Credits als Gitarrist. Dem Album tut dieser interne Wechsel aber keinen Abbruch, konnte die Lücke mehr als gewinnbringend mit dem Duo Greenway/Embury gefüllt werden.
„Throes of Joy in the Jaws of Defeatism“ ist unglaublich abwechslungsreich, manchmal klingt es sogar experimentell, wie z.B. beim postpunkigen „Amoral“. Auch der Abschlusssong „A Bellyful of Salt and Spleen“ kommt verdammt melodiös und sehr atmosphärisch düster daher. Doch auch die räudigen Kracher, die brutalen Reißer, das alles ist da und werden in bester Abholz-Manier rausgebrüllt. Auch wenn Harris nicht mehr direkt an den Songs mitgeschrieben hat, klingt das Album deutlich nach NAPALM DEATH. Zwar mit einigen Änderungen im Soundgewand, aber trotzdem nach NAPALM DEATH. Die Jungens aus Birmingham zeigen mit jedem Song, was sie noch draufhaben und legen mit Album #16 noch eine Schippe drauf. Die verschiedenen Genres, denen sich NAPALM DEATH schon seit längerem bedienen, verschmelzen hier perfekt zu einzigartig guten Songs, die auch textlich nicht an Aktualität verlieren. Die Band scheint sich ihrer Bedeutung als Pioniere des Grindcore bewusst zu sein, das hört man bei jedem Song auf „Throes of Joy in the Jaws of Defeatism“.
Fazit: Extrem, extrem laut, manchmal melodiös und nie langweilig. Auch nach knapp vier Jahrzehnten sind die Ideen noch nicht ausgegangen, die Energie noch nicht verflogen. NAPALM DEATH geben mit „Throes of Joy in the Jaws of Defeatism” dem Extreme Metal das Extreme wieder und das ist alle mal fette 9 Punkte wert. Die Messlatte für alle Möchtegern-Extreme-Grind-irgendwasmitgebrüll-Bands liegt jetzt verdammt hoch.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Fuck the Factoid
02. Backlash Just Because
03. That Curse of Being in Thrall
04. Contagion
05. Joie De Ne Pas Vivre
06. Invigorating Clutch
07. Zero Gravitas Chamber
08. Fluxing of the Muscle
09. Amoral
10. Throes of Joy in the Jaws of Defeatism
11. Acting in Gouged Faith
12. A Bellyful of Salt and Spleen
Tänski
Extreme Metal as its best, NAPALM DEATH: