NEVERSTORE – Neverstore

Band: Neverstore
Album: Neverstore
Spielzeit: 50:04 min
Stilrichtung: Pop Punk Rock
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 31.10.2014
Offiziell laufen die Schweden NEVERSTORE unter dem Banner (Pop) Punk Rock. Das kann man so stehen lassen, auch wenn das den Punk-Begriff dann doch ein wenig strapaziert. Dafür ist das ganze denn arg melodiös und zahnlos geraten. Mit der nun erhältlichen, selbstbetitelten Scheibe No. 4 sollen die bereits erarbeiteten Lorbeeren (u.a. haben die drei Jungs schon eine Grammy-Nominierung erhalten und sind als MTV European Music Award Gewinner vom Platz gegangen) in einen langfristigen Erfolg umgemünzt werden. Um nichts dem Zufall zu überlassen hat man sich mit Produzent Tobias Lindell (u.a. Mustasch, Europe) im Studio verschanzt und 12 brandneue Songs eingespielt.
Dass die Jungs zusammen mit Sum41 getourt sind macht Sinn, die Nähe zu Bands wie The Almost oder Green Day ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Was NEVERSTORE im Vergleich zu den großen Jungs allerdings noch fehlt ist eine gewisse charmante Ruppigkeit bzw. der sprichwörtliche Dreck unter den Fingernägeln. Ob’s an der Produktion liegt sei mal dahingestellt. Jedenfalls kugeln die 12 Tracks der neuen Platte schön stromlinienförmig aus den Boxen, ohne irgendwelche Ecken und Kanten. Einzig Drummer Erik Lantz gibt hier und da mal ein wenig Punk-typisch Gas, kann den zahmen Gitarren und den braven Melodien aber leider auch kein ordentliches Feuer unterm Popo machen. Das ist insgesamt etwas schade, denn Sänger/Gitarrist Jacob Widén hat eine angenehme Stimme und die Hooks sitzen zumeist ebenfalls da wo sie hingehören. Das Gesagte muss aber nicht für jeden unbedingt negativ sein, denn ähnliche, typisch Amerikanische Alterna-Rocker wie Blink182 oder Simple Plan haben ihre Nische ebenfalls in der gemütlichen Grauzone zwischen Pop und Rock gefunden und damit eine ganze Menge an Tonträgern abgesetzt. Als Anspieltipps seien mal der flotte Opener „For The Rest Of My Life“, Unbreakable“ und der dann doch ein wenig gewagter arrangierte „In My Neighborhood“ genannt, die in der richtigen Situation (Party, Autofahrt) durchaus Laune machen können.
Recht brav, wenig mutig und auch relativ austauschbar ist das, was NEVERSTORE hier bieten. Das wird der Zielgruppe wahrscheinlich herzlich egal sein, mir persönlich hätte aber die ein oder andere originelle Idee oder ein lebhafterer Sound besser gefallen. So bleibt unterm Strich eine okaye Gute-Laune-Platte für Fans der Band und Freunden von „punkigen“ Klängen mit Mainstream-Appeal (was ja an sich schon ein Sakrileg ist).
WERTUNG:




Trackliste:
01. For The Rest Of My Life
02. My Own Paradise
03. Bullets And Quicksand
04. Work Eat Sleep Repeat
05. Unbreakable
06. Got My Heart To The Left
07. Show You The World
08. Good Time For Desaster
09. Degrading
10. Do You Miss Me?
11. In My Neighborhood
12. Lost

Mario

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