01. Left Lane To Memphis
02. Shinbone Kicker
03. Valley Of The Gods
04. Last Beer Blues
05. Broke And Ugly
06. Rotten Sucker
07. Kings Of Nothing
08. Mental Hickup
09. Prime Time Terror
10. 8 Arms
11. Gimme Beer
12. Like A Worm
13. Ridin‘ Out
14. Breaking Balls
Spielzeit: 48:47 min – Genre: Rock’n’Roll/Hard Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/Nitrogods
NITROGODS sind einer der wenigen Fälle von Bands, die ich auf einem Konzert entdeckt habe und direkt vor Ort eine CD mitgenommen habe, Die sympathischen Rocker aus dem Raum Hannover/Stuttgart machen den so richtig handgemachten Stoff, mit klassisch MOTÖRHEADigen Vocals von irgendwo hinter einem mächtigen Bart, Harley-Romantik, Dreck, Leder, Benzin und Whiskey.
Davon gibt es natürlich so einige, aber NITROGODS wissen, in ein Genre, das nicht zuletzt durch seine Simpelkeit besticht, eine eigene Note reinzubringen. Die kleinen Wendungen und Feelgood-Momente, die mir beim Hören ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Und jetzt sind sie wieder da, mit ihrem fünften Studioalbum, das da heißt „Valley Of The Gods“. 15 Songs in unter 50 Minuten. Klares Anzeichen dafür, dass man auf jeglichen Ballast verzichtet hat und direkt zur Sache kommt. Es gibt auch nur drei Songs über vier – aber immer noch unter fünf – Minuten, von denen der längste ein entspannter-bluesiger Track namens „Last Beer Blues“, der über den tragischen Moment philosophiert, wenn man nach dem Bier aufhören muss, sich aber eigentlich mit „8 Arms“ noch einen reinorgeln könnte. Dafür kriegen wir aber mit „Rotten Sucker“ sogar einen Song unter zwei Minuten.
Soundtechnisch ist das Ding sauber dreckig und roh, aber auf die gute Weise produziert. Die Instrumente klingen stabil, Sänger Oimel angemessen zigarettig-bierig. In der Oper macht der Mann keine Karriere mehr, was ja gar nicht so schlimm ist. Und die Texte liefern doch einiges an Stimmung. Das Wort „Hickup“ ist vielleicht schwierig in solchen Tracks, aber Lines wie „I used to shake your hand without a gun in the other one“ machen das wieder wett.
Die Songs auf „Valley Of The Gods“ sind verlässlich sehr einfach gestrickt, ab und zu fährt der Drummer am Anfang vom kurzen Mittelteil mal ein bisschen runter, alles sehr authentisch und auch der Bass kriegt mal ein bisschen Solozeit. „Valley Of The Gods“ ist noch am ehesten in musikalischer Hinsicht der Feelgood-Song, manchmal fährt man eine Stufe runter, dann wird das Rock’n’Roll-Pedal wieder bis zum Anschlag runtergedrückt.
Nur: In Sachen Verspieltheit ist die Platte ein Rückschritt. Auf den NITROGODS-Alben in meinem Besitz hab ich immer fünf, sechs Songs gehabt, die sich doch stärker vom Rest abheben, aber das ist hier nicht wirklich der Fall.
Fazit:
Und damit ist „Valley Of The Gods“ zweifelsohne ein Top-Kandidat für Lagerfeuer und Bier mit den Jungs, und ebenso zweifelsohne Rock’n’Roll straight aus dem Herzen. Aber bei genauerem Hinhören wird einem hier doch mehr Ähnliches geboten, als auf beispielsweise dem wunderbaren Debütwerk „Nitrogods“ und das ist zumindest für mich eigentlich das, was die Truppe so hörenswert macht. Also: Erstmal einfach in das 2012er Erstwerk reinhören, und anschließend bei Gefallen dann auch dem neuen Longplayer mal eine Chance geben! Und wer gerne größere Melodien und eine gewisse Komplexität mag: Wir sehen uns dann beim nächsten Review wieder!
Anspieltipps:
„Valley Of The Gods“, „Last Beer Blues“, „Broke And Ugly“ und „8 Arms“
Jannis
Morjen morjen,
da muß ich den Nitrogods aber mal ne Lanze brechen – ich kenne die ja auch von Anfang an – Henny durfte ich 2007 auch backstage kennenlernen, als er bei Primal Fear spielte auf der New Religion Tour – was ein geiler Gitarrist mit eigenem Style.
Werde nie vergessen, wie er später bei PF die Gitarre wie ein Maschinengewehr abfeuerte – im Duell mit Alex Beyrodt.
Nitrogods höre ich natürlich auch schon immer, hier drischt er ja auch die Klampfe.
Wenn ich sehe, was für Alben in den Kolumnen mit 9nen und 10nen in der Wertung totgeschmissen werden, die zwar sehr gut, wo es aber schon tausnendmal genauso gibt und schon zigfach seit 30-50 Jahren so gespielt wird – dann kann ich Nitrogods unmöglich mit einer 7 abstrafen. Ich sehe das Album bei einer 9 im Vergleich zum Rest am Markt.
Alles richtig gemacht – und bei so Mucke ist einfacher gemacht – oft mehr – um einzuparken beim Hörer.
Ich persönlich würde sogar ne 10 zücken, wenn der Sound noch e bissel gefälliger wäre, ist teilweise recht rough, aber wohl auch so gewollt. Der Präsenzbereich ist nix für Weicheier:)
Liebe Grüße
vom Werner
Hey Werner,
so verschieden sind die Geschmäcker. Ich kenn doch einfach so einiges von den Gods, das ich als stärker einschätzen würde als die neue Platte. Würde sieben Punkte aber in meinem Wertungsgefühl auch nicht als abstrafen sehen. Aber hey, geil, dass Dir das Ding gefällt. Bei mir wird es mit Sicherheit auch noch das ein oder andere Mal den Weg in den Player finden! 🙂