NOTÖRIOUS – Marching On

Trackliste:

01. Intro
02. Manimal
03. All Night
04. Ain´t No Stoppin´ (feat. Mark Boals)
05. Ten Minutes
06. Eternal Fire
07. Remember You
08. Venom
09. Marching On (feat. Henrik Skar)

 


Spielzeit:
34 min – Genre: Sleaze Rock, Hardrock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 19.01.2024- Page: www.notoriousofficial.com

 

Norwegen ist bekannt und berüchtigt für all die bösen Bands da draußen, die Kirchen anzünden, irgendwelchen kranken Mist anstellen und auch so in allen Lebenslagen aus der Reihe tanzen. Aber lassen wir mal die Klischeekiste geschlossen. Auch die Hardrock- respektive Sleaze-Szene kann sich sehen lassen. Skandinavien scheint nun mal ein unerschöpfliches Vorkommen an Musikern unterschiedlichster Genres zu haben. Letztens habe ich gelesen, dass auf eine Million Einwohner in Norwegen fast 1000 Metalbands kommen. Eine davon sind NOTÖRIOUS aus Bergen im Südwesten des Landes. Bergen ist eine tolle Stadt, ich selbst war schon einige Male dort – leider ohne dort ein Livekonzert besuchen zu können, die Szene kann man als lebendig bezeichnen.

Als NOTÖRIOUS im Februar 2020 mit ihrem Debütalbum „Glamorized“ um die Ecke kamen, konnte die Welt noch nicht ahnen, welche Schockstarre sie in den folgenden 2 Jahren durchleben würde. Auch die Band um Sänger Andy Sweet und Gitarrist Nikki DiCato saß sicher auf gepackten Koffern, um ihr Debüt auch live zu supporten. Dass sich solche Selbstverständlichkeiten so schwer gestalten würden, hatte im Februar 2020 noch niemand auf dem Zettel.

Jetzt ist das Quartett zurück mit dem zweiten Langspieler – und für diese Platte dürften Live-Aktivitäten sicher leichter sein. „Marching On“ heißt das gute Stück und es tönt um einiges rauer und vor allem härter als der Erstling. Trotzdem sind alle Trademarks vorhanden – eine Mischung aus TIGERTAILZ, CRASHDIET („The Unattractive Revolution“-Ära) oder den Untergrundhelden LOUD´N NASTY schreiben sich NOTÖRIOUS auch dieses Mal wieder auf die Fahnen – zumindest meistens.

Denn wer den als Single ins Rennen geschickten Titeltrack „Marching On“ bereits gehört hat, wird sich ob der gravierenden Steigerung des Härtegrades wohl die Augen (und Ohren) reiben. Aber der Song, der von Gastsänger Henrik Skar (u.a. NIFROST) mit diversen Growls veredelt wurde ist der mit Abstand härteste Track der Scheibe.

Nach einem Intro rockt „Manimal“ genau so los, wie es die Meisten von Euch erwartet haben. Melodisch, sleazy und mit jeder Menge Energie. Für „All Night“ haben sich die Norweger an ihren luftigen Sommerhit „Summer Nights“ erinnert – eine coole Partynummer ist daraus geworden und ein Highlight des Albums noch dazu. Für „Ain´t No Stoppin´“ konnte das Quartett Sänger Mark Boals (z.B. YNGWIE MALMSTEEN, RING OF FIRE, BILLIONAIRES BOYS CLUB u.v.m.) für einen Gastbeitrag gewinnen. Dabei fällt das Gitarrensolo auch sehr MALMSTEENig aus, wenn man das mal so formulieren darf – Respekt! Das treibende „Ten Minutes“ rockt gut nach vorne, bevor „Eternal Fire“ viel metallischer und ziemlich schleppend aus den Boxen quillt. Diesen Ausreißer korrigiert „Remember You“ schnell wieder. „Venom“ schlägt eine Brücke zum abschließenden Titelttrack, den wir vorher ja schon besprochen hatten.

Mit gerade mal acht „richtigen“ Songs ist das zweite Album von NOTÖRIOUS nicht gerade lang ausgefallen. Spaß macht es trotzdem. Aber man merkt schon, dass die Jungs aus Bergen hier des öfteren in eine härtete Richtung tendieren, was ja per se nicht schlecht ist, ihre Glam- und Sleazewurzeln lassen sie aber dennoch nicht vergessen. Coole Platte – leider gibt es keinen Videoclip vom neuen Album, der Euch Appetit machen könnte. Ihr müsst also schon selbst bei den gängigen (Audio-)Portalen probehören. Es lohnt sich.

Stefan

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