Band: Novembre
Album: URSA
Spielzeit: 65:08 min
Stilrichtung: Progressive / Gothic Metal
Plattenfirma: Peaceville
Veröffentlichung: 01.04.2016
Homepage: www.novembre.co.uk
Nach einer ewig scheinenden Pause melden sich die italienischen Doom/Gothic/Deather von NOVEMBRE mit Album No. 8 zurück. Glatte 9 Jahre liegen zwischen URSA (frei nach George Orwell’s „Union des Républiques Socialistes Animales“) und dem ebenfalls bei Peaceville erschienen Vorgänger „The Blue“. 9 Jahre in denen sich zwar im Bandgefüge das ein oder andere getan hat, nicht aber an der stilistischen Ausrichtung der Band, die auch weiterhin einen Mix aus ein klein wenig Doom, einer starken Prise Goth und, vor allem in den aggressiven Vocals, Death Metal zusammenrühren. Bloss weil die Band streckenweise an frühe Opeth erinnern sehe ich allerdings so gut wie keinen Anlass das Ganze dem Prog Metal zuzuschreiben, wie dies unter anderem auch vom Label angeführt wird. Nachdem Schlagzeuger Giuseppe Orlando 2015 nach 25 Jahren die Band verliess, ist sein Bruder Carmelo Orlando als einzig verbliebenes Gründungsmitglied an Bord, zusammen mit dem langjährigen Gitarristen Massimiliano Pagliuso.
„URSA“ wurde vom schwedischen Tausendsasa Dan Swanö gemischt und gemastert und mit einem schnieken Artwork vom Szene-Veteranen Travis Smith veredelt. Das Rundherum stimmt also schonmal – aber was können NOVEMBRE musikalisch liefern, genug Zeit um gute Songs zu schreiben hatten sie ja? Nach einigen Durchläufen ist eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs und Arrangements nicht von der Hand zu weisen. Das ist in diesem Genre natürlich nichts Ungewöhnliches, und teilweise sogar ein bewusst gewähltes Stilmittel. Der Grossteil des Materials lebt von der Dynamik aus lamentierendem, klaren Gesang und harschen, knapp an der Grenze zum Black-Metal angesiedelten Death-Metal Vocals. Vor allem im Klargesang bleibt Carmelo Orlando etwas blass und hat leichte Defizite, die dank multiplem Übereinanderlagern von Stimmen und anderen Produktionstricks aber ein wenig aufgewogen werden. Das ändert aber nichts daran, dass die Grunts um einiges besser funktionieren. Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tracks wie das epische „The Rose“, das famose, atmosphärisch dichte Instrumental „Agathae“ oder das mit wunderbaren Gitarrenlinien verzierte „Oceans Of Afternoons“ bestens funktionieren und in dem Genre durchaus mit zur Oberklasse gehören. Dank des fetten, recht typischen Swanö Sounds und der spürbaren Routine der Band ist NOVEMBRE mit „URSA“ ein durch und durch überzeugendes Album gelungen, das zwar keine Bäume ausreissen wird, aber dem Genre Fan, der ja weiss worauf er sich einlässt, ein paar unterhatsame Stunden bescheren wird.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Australis
02. The Rose
03. Umana
04. Easter
05. URSA
06. Oceans Of Afternoons
07. Annoluce
08. Agathae
09. Bremen
10. Fin
02. The Rose
03. Umana
04. Easter
05. URSA
06. Oceans Of Afternoons
07. Annoluce
08. Agathae
09. Bremen
10. Fin
Mario