Band: Overwind
Album: Illustrator
Spielzeit: 48:38 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: M&O Music
Veröffentlichung: 02.06.2014
Homepage: www.overwind-band.com
In der ersten Hälfte 2014 haben weniger die großen Namen für Aufsehen gesorgt, sondern eher die unbekannten Bands aus der dritten Reihe. Da mancher Platzhirsch nur noch vor-konfektionierte Stangenwahre abliefert ist das ja durchaus zu begrüßen. Nachdem die Amerikaner Never Awake mit „Underground“ ein bockstarkes Album vorgelegt haben, kommen die 2013 gegründeten Russen OVERWIND mit Ihrer ganz eigenen Meinung von hartem, anspruchsvollem Metal um die Ecke. Das Debüt „Illustrator“ ist mit einem geilen Artwork versehen und scheppert mit einer ordentlichen Ladung Adrenalin aus den Speakern. Die generelle Marschrichtung Adrenaline Mob, Circus Maximus oder Pain of Salvation ist, wie vom Label angegeben, auch schon recht treffend.
Was auf „Illustrator“ besonders positiv auffällt ist, dass es sich um eine geschlossene Mannschaftsleistung handelt, der jeder der 4 Musiker seine eigene Note beifügt. Der klassisch ausgebildete Sänger Alexander Chumakov verfügt über eine sehr variable Stimme, die er im kraftvollen, nicht zu hohen Bereich gekonnt einsetzt und den packenden Refrains, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Scheibe ziehen, das gewisse Etwas verleiht. Während die ersten Songs noch straight und hart nach vorne knüpplen (Anspieltipps sind der starke Opener „Giant Leap“, der Titeltrack „Illustrator“ oder das speedige, mit einer Ohrwurmmelodie ausgestattete „Dance On The Grave“), sind die Tracks der zweiten Albumhälfte immer öfters durch melodische, vom Powermetal beeinflusste Passagen geprägt („Mars One“, „Crystal Prison“). Das Songmaterial ist abwechslungsreich und erlebt durch die sparsam, aber effektiv eingesetzten spielerischen Kniffe von Gitarrist Anton Emelyanov zusätzliche Highlights („Overwind“).
Bei „Illustrator“ stimmt so ziemlich alles. Das fängt beim stimmigen Cover an, setzt sich in der modern knallenden, aber nie übertriebenen Produktion fort und findet seinen konsequenten Abschluss in der kompetenten musikalischen Umsetzung der 10 klasse geschriebenen Songs. Die Qualität von OVERWIND’s Erstling ist auf internationalem Niveau und die Jungs brauchen sich vor den grossen Namen wirklich nicht zu verstecken. Zum persönlichen Anchecken empfohlen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Giant Leap
02. Justice For Sale
03. Illustrator
04. Daily War
05. Dance On The Grave
06. Broken Spell
07. Myself
08. Mars One
09. Crystal Prison
10. Overwind
Mario