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3D IN YOUR FACE – Midnight Devils

Band: 3D In Your Face
Album: Midnight Devils
Spielzeit: 51:35 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 06.12.2013
Homepage: www.3dinyourface.com

Es war einmal….damit beginnen nicht nur alle Märchen sondern damit können auch Rezensionen starten, die Bands behandeln, die z.B. die guten alten 80er wieder aufleben lassen. Die Amis 3D IN YOUR FACE sind so eine Kapelle. Seit 1999 treiben die Jungs aus Omaha/Nebraska nun schon ihr Unwesen und lehnen sich dabei nicht nur optisch an Kollegen wie STEEL PANTHER an. Sie sind ebenso eine Hair Metal Tribute Band mit eigenem Material und haben immerhin bereits ihre vierte Scheibe in der Pipeline. Nur dass der Stil von 3D IN YOUR FACE den Hair Metal etwas mit DOKKEN und Konsorten vermischt. Trotzdem und nicht zuletzt deswegen lassen die Amis die lauten 80er hochleben. So thrashig das Image, so kunterbunt ist auch die Aufmachung ihres neuesten Langspielers „Midnight Devils“, der abermals in Eigenregie vertrieben wird – und darauf lassen sie kein Klischee aus

Mit einem metallischen Riff beginnt der Opener „Forbidden City“. 3D IN YOUR FACE halten das Energielevel hoch und streuen diverse Gangvocals ein. Ein gelungener Start für alle Fans des klassischen Hardrocks. Vollbeladen mit Klischees geht es mit „Generation Durt“ in die zweite Runde. Nicht zuletzt wegen des etwas verwandten Songtitels erinnert mich die Nummer an „Generation Love“ von den Briten CITY KIDDS. „In Your Face“ punktet mit einem schneidigen Riff, kann aber in den Gesangslinien nicht so punkten wie die beiden Vorgänger. Flott geht es weiter mit Doublebass-Salven und punkigen Gitarrenläufen, die den Titeltrack mit Schallgeschwindigkeit ausstatten. Nach der etwas kitschigen – weil mit äußerst plasitkartigen Keyboards ausgestatteten – Ballade „Always Brings Me Back“ geht es weiter mit „Sleeping In Omaha“, das sich sehr an „Psycho Therapy“ von den RAMONES orientiert. „Bleed Betty Bleed“ kann etwas herausstechen, bevor es mit „Underneath The Stairs“ oder „Time We Had Our Fun“ echte Langweiler gibt. Das abschließende „I Still Believe In Rock And Roll“ ist ein Bekenntnis – für den großen Hit reicht es allerdings nicht. Gut ist die Nummer aber allemal.

Bei Bands wie 3D IN YOUR FACE ist die Originalität stets im Hintergrund gehalten, hier ist Spaß Trumpf. Sicher bieten die Amis auf ihrem vierten Album kurzweilige Unterhaltung, die manchmal roh und ungeschliffen daherkommt und handwerklich schon in Ordnung geht. Der Gesang ist aber ein großes Manko, denn keiner der verschiedenen Sänger – ja, die Jungs wechseln sich am Mikro ab – kann durch eine herausragende Stimme punkten. Und die Songs könnten manchmal etwas ausgefeilter sein. Für den 80er Hair Metal Happen zwischendurch oder für die große Sause am Samstag abend eignet sich „Midnight Devils“ aber sicher gut. Essentiell geht aber anders.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Forbidden City
02. Generation Durt
03. In Your Face
04. Midnight Devils
05. Always Brings Me Back
06. Sleeping In Omaha
07. Bleed Betty Bleed
08. Underneath The Stairs
09. Time We Had Our Fun
10. Radar Guided Love Bomb
11. Squeeze Me Dry
12. I Still Believe In Rock And Roll

Stefan

MAYFAIR – Behind…

Band: Mayfair
Album: Behind …
Spielzeit: 29:12 min + 48:01 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.mayfairbrigade.com

Vetrackter Prog-Metal aus bella Austria, das ist wahrlich kein alltägliches Gut. Die Debüt-Scheibe „Behind …“ der Österreicher MAYFAIR aus dem Jahr 1993 hat über die Jahre einen gewissen Geheimtipp-Status erreicht und wird nun zum Jubiläum und anlässlich der Reunion der Band über Pure Steel Records nochmals auf CD und Vinyl auf den Markt gebracht. Zusätzlich zu den 6 Tracks des original Releases gibt es auf einer zweiten Scheibe noch insgesamt 10 Bonus-Tracks zu erkunden.

Stilistisch kann man die Musik auf „Behind …“ irgendwo zwischen Psychotic Waltz, Sisters of Mercy, Watchtower und Tool verorten, was ja beileibe nicht die schlechtesten Adressen sind aber auch schon den recht diffusen Stil der Band erahnen lässt. Die genannten Bands sind aber nur grobe Orientierungspunkte, denn MAYFAIR klangen bereits auf Ihrem ersten Album äußerst eigenständig und dabei streckenweise auch leicht wirr. Dass die Platte schon einige Jahre auf dem Buckel hat hört man der Produktion, trotz neuem Mastering, ein wenig an: die Drums klackern arg künstlich und auch die restlichen Instrumente sind dünn in Szene gesetzt. Dieses kleine Manko wird durch die verqueren und originellen Songs aber wettgemacht. Aber Obacht – eigenwillig und nicht gerade alltäglich ist die Musik des Quartetts (?) definitiv, was das Ganze zwar nicht zur easy-listening Beschallung für jede Gelegenheit macht, aber umso mehr zum bewussten Abtauchen in die verschachtelten, oft mit melancholischen Gesanglinien versehenen Tracks einlädt. Die Stimme sowie ungewöhnlichen Phrasierungen von Sänger Mario sind, neben den oft eingeschobenen schrägen Instrumental Passagen, denn wohl auch das Für- oder Wider-Argument bei MAYFAIR, denn melodiöse Hooklines oder eine angenehme Stimmfarbe sucht man in den mal auf Englisch, mal auf Deutsch gesungenen Songs vergeblich. Als Anspieltipps eignen sich „Advanced In Years” und “Madame Pest” – wer hier nicht ratlos die Segel streicht, dürfte auch mit dem Rest des Materials seine Freude haben.

Die ebenfalls einem Remastering unterzogenen Bonustracks versammeln gut klingende Demotracks sowie bisher unveröffentlichte Aufnahmen (darunter 4 Proberaumaufnahmen, die in grottiger Qualität leider nur zum einmaligen Anhören taugen). Die Qualität der meisten Bonus-Songs ist in etwa auf dem Level des Albums zu verorten, was dem Fan der Band einen beträchtlichen Mehrwert bieten sollte.

Leicht mach(t)en es MAYFAIR dem Hörer mit Ihrer Debüt-Scheibe damals wie heute nicht, denn auf die mitunter äußerst abgefahrenen Songs muss man sich schon ganz einlassen. Wer an unkommerziellem Songwriting und eigensinnigen, aber sehr originellen Melodiebögen seine Freude hat, sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Ich bin gespannt was das für 2013 angekündigte Comeback Album bereit hält und mit welcher Entwicklung uns die Österreicher überraschen werden.

WERTUNG:

Trackliste:

Disc 1

01. Behind
02. Advanced In Years
03. Generation Isolated
04. Madame Pest
05. Schlaflos Müde
06. Ecstasy

Disc 2

01. Daily Screams
02. Man Of Sorrows
03. Adam
04. Dear Julia
05. Tears
06. Last Spring
07. Fegefeuer
08. Individual Circus
09. Emptiness
10. Man Of Sorrows

Mario